Die überwiegende Mehrheit der Pensionisten wird also im kommenden Jahr mehr als die Inflationsabgeltung bekommen. Insgesamt mehr als 1,7 Millionen Personen erhalten eine die 2,2 prozentige Pensionserhöhung. Auf der anderen Seite müssen nur etwas mehr als 10.000 Beamte mit sehr hoher Pension eine Null-Runde in Kauf nehmen.
Bei 1.500 Euro Pension gibt es 33 Euro mehr
Im Detail profitieren 1,684.000 ASVG-Versicherte, Selbstständige und Bauern (gesetzliche Sozialversicherung) und 51.272 Personen aus dem öffentlichen Bereich. Um 33 Euro werden die Pensionen zwischen 1.500 und 2.000 Euro erhöht. Das betrifft 306.000 Personen in der gesetzlichen Sozialversicherung und 54.070 Beamte.
“Es ist ein guter Tag” für die Pensionisten, frohlockte Sozialminister Alois Stöger (SPÖ), dessen vorgeschlagenes Modell damit umgesetzt wird, vor Journalisten. “Sie haben bekommen, was ihnen zusteht”, scheute er sich nicht, den roten Wahlkampfslogan in den Mund zu nehmen.
NEOS sehen Erhöhung als Wahlzuckerl
Auf den Hinweis, dass SPÖ-Pensionistenverbandschef Karl Blecha Stögers Modell eigentlich nur als “erstes Angebot” bezeichnet hatte, meinte der Minister, er habe viele Gespräche mit den Pensionistenvertretern geführt. Über Beträge könne man streiten, aber man habe das Prinzip umgesetzt, dass kleine Pensionen stärker angehoben werden. Dass es unfair sei, hohe Pensionen, für die ja auch mehr einbezahlt worden sei, gar nicht zu erhöhen, sieht der Minister gar nicht so: In dieser Höhe sei es “zumutbar, einen Solidarbeitrag zu leisten”.
Die NEOS ärgern sich über das Vorhaben der Regierung, die Pensionen über der Inflationsrate zu erhöhen. Nach Einschätzung von Parteichef Matthias Strolz geht es hier ausschließlich um ein Wahlzuckerl. Besonders ins Visier nahm er in einer Pressekonferenz Dienstagvormittag VP-Obmann Sebastian Kurz, für Strolz eine “Windfahne”.
Vizekanzler Brandstetter zufrieden über Einigung
Schließlich hätten sich Protagonisten der ÖVP wie eben Kurz oder Finanzminister Hans-Jörg Schelling oder Neueinsteiger und Ex-Rechnungshof-Präsident Josef Moser immer wieder für Reformen im System ausgesprochen und von den NEOS sogar das Wort enkelfit übernommen: “Enkelfit ist aber kein Wort, das man fladern kann, sondern ein Begriff, den man leben muss.”
“Das ist ein schöner Erfolg”, meinte auch Vizekanzler Wolfgang Brandstetter (ÖVP) zur Einigung. Kritik wies auch er zurück: “Wenn wir uns nicht einigen, heißt es, die streiten, wenn wir uns einmal einigen, ist es auch nicht recht.” Zur Finanzierung erklärte er lapidar: “Dort, wo ein gemeinsamer politischer Wille ist, ist auch ein gemeinsamer budgetärer Weg.”
(APA)
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