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Red Bull Salzburg verliert 2:3 gegen Sturm Graz

©Bei den beiden Toren von Stankkovic schauten die Salzburger hinterher. - Krugfoto/APA
Red Bull Salzburg gab in der siebenten Runde der tipico Bundesliga erstmals Punkte ab. Nach der 0:3-Niederlage in Malmö, verlor die Hütter-Truppe gegen Sturm Graz mit 2:3. Es herrscht Erklärungsbedarf in Salzburg.
Stankovic wird Bulle
Salzburgs EL-Gegner
Salzburger Krisenherde
RB Salzburg - Sturm Graz

Nach dem Scheitern an in der Champions-League-Quali erwartete ganz Salzburg eine Reaktion. Und die wollte Red Bull Salzburg den Fans auch bieten. Trainer Adi Hütter änderte ließ – anders als angekündigt – seine beste Formation auflaufen. Die Mannschaft war gegen Sturm Graz auf Wiedergutmachung aus. Eine Ankündigung machte Hütter wahr: Der suspendierte Sadio Mane war nicht im Kader. Statt ihm lief Marcel Sabitzer auf.

So kannte man die Bullen bisher nicht

In den bisherigen sechs Bundesliga-Runden stellten sich Salzburg-Fans oft nur die Frage, wie hoch denn ihre Mannschaft gewinnen wird. Dass sie selbst einmal – noch dazu in einem Heimspiel – einem 0:2-Rückstand nachlaufen würden, schien bisher mehr als unrealistisch. Vorher baut noch Barcelona seinen Schuldenberg ab. Doch es geschehen noch Wunder – zumindest im Fußball.

 

Fehlstart von Red Bull Salzburg

Schnell wurde die Euphorie der 8.359 Fans in der Bullen Arena gedämpft. Nach den ersten Offensivbemühungen sah die Bullen-Abwehr um Andre Ramalho nicht gut aus, ließ den Ball zu Marko Stankovic durchkommen, der gefühlvoll zum 0:1 einschoss. Malmö schien Spuren hinterlassen zu haben. Scheinbar hatte auch Sturm-Trainer Darko Milanic das Ausscheiden der Bullen gesehen. Ähnlich wie Malmö, ließ er seine Mannschaft körperbetont agieren. So machten sie die Räume vor dem eigenen Tor dicht und versuchten ihr Glück im Konter. Mutig nach vorne spielend, vergab Djuricin (13.) allein vorm Salzburger Tor das 2:0 für die Gäste. Stankovic (14.) machte es nach einem kapitalen Aussetzer der Bullen-Abwehr besser – 0:2. So kannte man Meister Red Bull Salzburg nicht. Gellende Pfiffe kamen von den Rängen. Adi Hütter schickte sofort seine zweite Garde zum Aufwärmen. Eine Reaktion auf die Reaktion musste her – schleunigst!

 

©Bei den beiden Toren von Stankkovic schauten die Salzburger hinterher. – Krugfoto/APA 

Kampl nimmt sich ein Herz

Zweikämpfe, zweite Bälle – alles ging zu Gunsten der Grazer aus. Ging man nach der Körpersprache von Kevin Kampl und Co., hätte man geglaubt es spiele der Tabellenletzte. Der erste halbwegs ordentliche Angriff – ein Schuss von Kapitän Soriano – resultierte nach einem Konter in der 30. (!) Minute. Das immer während-gleiche Spiel durch die Mitte blieb in der schwarz-weißen Abwehrmauer hängen. Alternative Ideen und Genieblitze blieben gänzlich aus. War das auf dem Platz wirklich der amtierende Meister? Fragende und geschockte Gesichter wechselten sich auf der Tribüne ab. Selbst mit dem Frust im Gesicht, löste Kevin Kampl (36.) die versteinerten Mienen. Sein Schlenzer ins Eck zum 1:2-Anschlusstreffer erweckte Fans und Mitspieler zu neuem Leben. In der neuaufgeflammten Euphorie wurde nach Sorianos Freistoß (41.) ans Außennetz sogar schon zum Torjubel angesetzt. So ging es mit Aussicht auf Besserung in die zweite Spielhälfte. Auch weil die Grazer nach der Führung aufhöhrten dagegenzuhalten und nur noch tief verteidigten. Aber Ballbesitz schießt nun mal keine Tore.

Salzburg will Sieg erzwingen

Nachdem Red Bull Salzburg die zweite Halbzeit nicht viel besser startete, als man die Erste beendete, befürchteten die Fans schon das Schlimmste. Doch Schüsse von Ramalho und Ankerseen ließen wieder Hoffnung aufkeimen. Nach Querpass von Schwegler, spurtete Soriano (55.) als erster zum Ball und glich zum fälligen 2:2 aus. Plötzlich roch es wieder nach Heimsieg. Durch zu viel „Klein-Klein-Fußball“, also Pässen auf engstem Raum, wo eigentlich keiner war, verpassten es die Hütter-Jungs allerdings das dritte Tor zu machen. Je länger das Spiel dauerte, desto besser und deutlicher wurden auch die Chancen der Bullen. Der eingewechselte Lazaro (für Alan) und Hinteregger scheiterten jeweils nur knapp. Und das bei gefühlten 95 Prozent Ballbesitz. Dominanz die kein Tor mehr brachte. Im Gegenteil: Djuricin nutzte einen der zahlreichen Grazer Konter zum 3:2 für Sturm. So gab Red Bull Salzburg erstmals in dieser Saison Punkte ab. Die Serie ist gerissen.

Salzburg “arbeitet” Fußball

Anstatt Zauberfußball war Red Bull Salzburg gegen Sturm Graz gezwungen Fußball zu arbeiten. Die Leichtigkeit fehlte, ebenso wie die zündenden Ideen. Die Grazer verstanden es gut, die Räume vor dem eigenen Tor zuzumachen. Das Spiel werden sich wohl auch noch die Trainer der anderen Bundesligisten ansehen. Die Bullen erwartet künftig wohl noch mehr Arbeit.

 

 

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