Meister Red Bull Salzburg kämpfte sich im ersten Spiel der Europa-League-Gruppenphase zwei Mal zurück und erreichte am Ende ein 2:2-Unentschieden gegen Celtic Glasgow. In einem Spiel mit vielen Auf und Abs musste die Elf von Trainer Adi Hütter am Ende froh sein über den Punkt.
Der erste Tabellenführer in Salzburgs Europa-League-Gruppe D heißt Dinamo Zagreb. Der kroatische Meister feierte am Donnerstag vor eigenem Publikum gegen den rumänischen Verein Astra Giurgiu einen souveränen 5:1-Erfolg. Held des Abends war El-Arbi Hillel Soudani mit einem lupenreinen Hattrick (17., 24., 45.) für die Gastgeber, deren weitere Treffer Henriquez (70.) und Coric (92.) erzielten.
FC Red Bull Salzburg – Celtic Glasgow 2:2 (1:1)
Tore: Alan (36.), Jonatan Soriano (77.) bzw. Mubarak Wakaso (14.), Scott Born (60.)
17.886 Zuschauer
Früher Rückstand
Celtic startete mit viel Selbstvertrauen, aus einer kompakten Abwehr heraus. Das Bullen-Pressing führte nicht zum gewünschten Erfolg, weil Kampl und Co. oft einen Schritt zu spät waren. So blieben die ersten Bemühungen von Red Bull Salzburg wirkungslos und die Schotten kamen durch lange Bälle in die Spitze und Standards ins Spiel. Ein Stellungsfehler von Schwegler ließ die Gäste schon in der 14. Minute jubeln. Der Schweizer kam bei einem Querpass zu spät und konnte Wakaso nur noch beim Einschießen zusehen. Die sofortige Antwort von Kampl blieb aus, sein Schuss ging knapp daneben. Die Schotten wirkten entschlossener und waren „ready to rumble“. Auch das Comeback des lange verletzten Andi Ulmer half den Bullen nicht, gegen die zweikampfstarken, schottischen Hünen. Überaschenderweise resultierte die erste Salzburger-Topchance aus einem hohen Ball. Doch der aufgerückte Innenverteidiger Ramalho scheiterte mit seinem guten Kopfball, nach einer einstudierten Freistoßvariante, (31.) an Celtic-Goalie Craig Gordon.
Alan küsst die Bullen wach
Dadurch kam aber das erste Mal – seit dem Highlightvideo der letzten Europa-League-Saison, das vor dem Spiel gezeigt wurde – Stimmung und Emotion auf. Die Alan zum Überkochen brachte. Nach genialem Pass in Tiefe von Kampl, glich der Brasilianer durch einen abgefälschten Schuss in der 36. Minute zum 1:1 aus. Der Ausgleichstreffer löste nicht nur bei Alan die Blockade in Kopf und Beinen. Kampl und Sabitzer fanden weitere gute Möglichkeiten vor. Die gesamte Mannschaft wurde mitgerissen und schien wie wachgeküsst. Der Führungstreffer blieb Red Bull Salzburg vor dem Pausenpfiff jedoch verwehrt.
Red Bull Salzburg erneut in Rückstand
Red Bull Salzburg nahm den Schwung auch in die zweite Spielhälfte mit und wurde wieder durch Alan (49.) gefährlich. Das Pressing funktionierte wieder besser, konnte aber über die immer wieder auftretenden Anfälligkeiten in der Abwehr nicht hinwegtäuschen. Viel besser lief die Offensive. Am Ende eines schnellen Konters (55.) vergaben allerdings Sabitzer und Alan die Doppelchance zur Führung. Wie so oft rächte sich die fahrlässige Chancenauswertung der Bullen. Celtic wurde immer unangenehmer und ging wieder in Führung. Ein Schuss (60.) vom starken schottischen Kapitän Scott Brown, wurde von Ramalho unhaltbar zum 1:2 abgefälscht. Das Tor fiel zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt.
Soriano gleicht aus
Zum einem Zeitpunkt an dem Red Bull Salzburg schon 1:3 zurückliegen hätte können – Celtic scheiterte kläglich an sich selbst – sorgte Kapitän Soriano für Erleichterung unter den Salzburg-Fans. Der Spanier traf per – durchaus haltbaren – Freistoß zum 2:2-Ausgleich. Weitere Geniestreiche blieben in der Schlussphase jedoch aus.
Wo bleibt die Bullen-Tugend?
Red Bull Salzburg konnte am Ende eines hart umkämpften Auftaktspiels mit dem Punkt zufrieden sein. Celtic Glasgow erwies sich als der erwartet schwere Gegner. Salzburg hatte nach dem 1:1 eine spielerisch gute Phase, wirkte jedoch jedesmal geschockt, wenn Celtic etwas mehr Druck ausübte. Das Verarbeiten von Rückschlägen bzw. Gegentoren ist in dieser Saison noch keine Tugend der Hütter-Elf. Weitermachen, niemals aufhöhren und kämpfen bis zum Schluss…Tugenden die man in Schottland gut kennt. In Salzburg jetzt auch, allerdings nur vom Zuschauen.
Die Stimmen und eine Analyse zum Spiel lesen Sie am Freitag auf SALZBURG24.at.
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