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Red Bull Salzburg: Alexander Walke über Defensivverhalten, Kaiserschmarrn und Zukunft

Alexander Walke steht im SALZBURG24-Interview Rede und Antwort.
Alexander Walke steht im SALZBURG24-Interview Rede und Antwort. ©Red Bull / GEPA
Alexander Walke (32) hat heuer den endgültigen Sprung zum Stamm-Torhüter bei Red Bull Salzburg geschafft. Im SALZBURG24-Interview spricht der Deutsche über die Bullen-Abwehr, seine Lieblingsplätze in Salzburg und die österreichische Küche.

Er ist der Rückhalt von Red Bull Salzburg, hat Neuzugang Cican Stankovic auf die Bank verdrängt. Alexander Walke geht als mittlerweile unumstrittener Führungsspieler voran und gilt als Lautsprecher innerhalb der Mannschaft. Wir haben den 1,89 Meter großen Schlussmann mit Berliner Dialekt zum Interview im Trainingszentrum Taxham getroffen.

SALZBURG24: Genießt du die derzeitige Länderspielpause?

Alex Walke: Wir hatten gerade einen Lauf, deswegen ist es ein bisschen schade, dass der jetzt unterbrochen ist. Aber andererseits genieße ich auch das freie Wochenende, während andere Spieler auf Länderspielreisen sind.

In dieser Bundesliga-Saison stand nur gegen Altach die Null nach 90 Minuten. In neun Spielen habt ihr 13 Gegentore kassiert. Wo sind derzeit noch Defizite im Abwehrverhalten?

Man sollte das nicht nur den Abwehrspielern zuordnen. Grundsätzlich müssen wir unser Defensivverhalten verbessern, das fängt vorne an und hört hinten auf. Auch bei Standardsituationen gibt es absolutes Verbesserungspotenzial. Aber wir haben auch viele Spiele gedreht, das ist Qualität. Wir spielen unser Ding, wir spielen unseren Fußball und wissen, dass wir zu unseren Möglichkeiten kommen.

Alex Walke im Gespräch mit SALZBURG24-Redakteur Thomas Pfeifer. /SALZBURG24
Alex Walke im Gespräch mit SALZBURG24-Redakteur Thomas Pfeifer. /SALZBURG24 ©Alex Walke im Gespräch mit SALZBURG24-Redakteur Thomas Pfeifer. /SALZBURG24

Hast du bestimmte Rituale vor und nach einem Spiel?

Nein, gar nicht. Das ist mir wurscht, damit beschäftige ich mich gar nicht.

Seit 2011 kickst du bei Red Bull Salzburg. Kannst du dich an die Reaktionen nach deinem Wechsel erinnern? Bei Ray Yabo gab es im Sommer viel Unverständnis seitens deutscher Medien und Fans.

Damals war RB Leipzig noch nicht aktuell und dadurch wurde es in Deutschland noch nicht so wahrgenommen. Aber auch zu der Zeit hatte Red Bull Salzburg schon einen sehr guten Ruf.

Alexander Walke gilt als Wortführer bei Red Bull Salzburg. /Red Bull / GEPA
Alexander Walke gilt als Wortführer bei Red Bull Salzburg. /Red Bull / GEPA ©Alexander Walke gilt als Wortführer bei Red Bull Salzburg. /Red Bull / GEPA

Red Bull wird oft für das Fußball-Engagement kritisiert. Was sagst du den Kritikern?

Der Verein hat eine gewisse Philosophie und verfolgt klare Ziele – nicht nur im Fußball. Und das wird erfolgreich umgesetzt. Und wer zum Beispiel die Akademie Liefering kritisiert, soll mal hinfahren und sich das alles anschauen. Ich glaube, es gibt auf der Welt nichts Besseres.

Welche Tipps gibst du jungen Spielern, die nach einem Lauf auf die Ersatzbank müssen?

Kopf hoch und weiter geht’s. Da muss jeder einmal durch – der eine etwas früher, der andere etwas später. Es schadet nicht, dass man bei jungen Spielern auch den Druck wegnimmt und ihnen eine Pause gibt.

Kürzlich wurde an der Uni Salzburg eine Studie veröffentlicht, die das Zusammenführen der schweizerischen und österreichischen Liga mit insgesamt 16 Mannschaften fordert. Siehst du darin einen Vorteil?

Nein, es wäre eher interessant die Bundesliga aufzustocken, sofern die Rahmenbedingungen passen. Aber der ÖFB macht zu wenig daraus.

Du bist mittlerweile fast im Herbst deiner Karriere. Was waren deine bislang (un)-schönsten Momente?

Die unschönsten waren die Abstiege mit Wiesbaden und besonders mit Hansa Rostock – das war der Tiefpunkt. Wir sind mit Hansa im letzten Heimspiel abgestiegen und trotzdem hat mich das ganze Stadion gefeiert, das war auch gleichzeitig der schönste Moment und total unglaublich. So etwas habe ich noch nie erlebt. Hansa ist und bleibt irgendwie immer in mir drin.

Wie kommst du aus solchen Tiefs heraus? Wo findest du Ruhe?

Zuhause, denn dort reden wir nicht über den Job. Meine Frau weiß nicht einmal was Abseits ist, sie hat eigentlich keine Ahnung vom Fußball und das ist auch wirklich gut so. Wir haben auch viele Freunde, die nichts mit Fußball am Hut haben. Außerdem halten mich meine Kinder auf Trab.

Wo sind deine Lieblingsplätze in Salzburg?

Ich gehe mit meiner Frau gern in Anif frühstücken. Salzburg und die Umgebung sind eh wunderschön, egal wo man hingeht. Ich bin kein Stadtmensch, sondern verbringe meine Zeit lieber am Steintheater in Hellbrunn.

Bist du noch ab und zu in deiner Heimat? Vermisst du die typische Berliner Currywurst?

Selten, einmal im Jahr vielleicht. Ich bin großer Fan der österreichischen Küche: Schweinsbraten und Kaiserschmarrn sind meine Favoriten – es gibt nichts Besseres!

Das Lieblingsdessert von Alex Walke? Kaiserschmarrn! /APA
Das Lieblingsdessert von Alex Walke? Kaiserschmarrn! /APA ©Das Lieblingsdessert von Alex Walke? Kaiserschmarrn! /APA

Du hast einige Tattoos, welche Bedeutung haben die für dich?

Ich habe mal damit angefangen und das einzige mit einer Bedeutung ist das am Ringfinger für meine Frau. Ich mache das eher nach Lust und Laune.

Machst du dir derzeit schon Gedanken um die Zeit nach der Karriere?

Damit habe ich schon früher angefangen. Ich habe aber noch zwei Jahre Vertrag bei Red Bull Salzburg und die werde ich auf jeden Fall erfüllen. Vielleicht kann ich noch ein oder zwei Jahre ranhängen. Ich könnte mir dann irgendwann eine Aufgabe als Nachwuchs-Torwarttrainer vorstellen.

Wer ist Alexander Walke?

Der 32-Jährige kommt gebürtig aus Oranienburg bei Berlin, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine fußballerischen Anfänge machte er in seiner Heimatgemeinde, bis er in die Jugendabteilung von Energie Cottbus und anschließend Werder Bremen wechselte. Über Freiburg, Wiesbaden und Rostock kam Walke 2011 nach Salzburg, von wo er für ein halbes Jahr an Greuther Fürth ausgeliehen wurde. Spätestens seit der aktuellen Saison ist er unumstrittener Stamm-Torwart und Wortführer innerhalb der Mannschaft.

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