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Rechtsextreme hoffen auf "Intifada in Wien"

Im Zusammenhang mit der geplanten Opernball-Demo hofft die rechtsextreme Homepage "Wiener Nachrichten Online" (WNO) auf eine "Intifada in Wien".

In einem seit gestern, Mittwoch, auf der Seite zu findenden Artikel – Titel: „Opernball und Antiimperialismus“ – reitet der Autor „Summutt“ heftige Attacken gegen Kritiker von Gruppen, die „in der linken Szene immer wieder wegen ihrer kompromißlosen Ablehnung der USA und Israels, auf Feindschaft und Ablehnung stoßen“.

Auf einer von der „Aktion gegen Antisemitismus“ gehosteten Seite des DÖW heißt es, der Artikel sei „der bis dato eindrucksvollste Beleg für die Herausbildung einer antiimperialistischen Querfront“. Und weiter: „Wie groß demgegenüber die Zustimmung zur AIK (Antiimperialistische Koordination, Anm.) samt Anhang in Teilen der rechtsextremen Szene ist, belegt ’Summutt’ mit seinem Text.“

Besonders hat es „Summutt“ auf die “Ökologische Linke“ abgesehen:
“… eine Kleinstgruppe (1 Person plus wechselnde Freundinnen) namens ’Ökologische Linke’ (ÖKOLI) seit Jahren praktisch ausschließlich mit der Bekämpfung dieser angeblich antisemitischen Linken beschäftigt und dazu wahlweise das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, die Israelitische Kultusgemeinde oder das Zentralorgan der lachsfarbenen Linken namens ’Der Standard’ instrumentalisiert“, heißt es. Dem gegenüber werden Zeitschriften wie „Bruchlinien“ und „Intifada“ als durchaus herzeigbar bezeichnet.

Besonders wichtig ist für „Summutt“ offenbar der Verlauf des Opernball-Protests: „Bei der Demo selbst wird sich dann zeigen, ob die Neuorientierung des Demorituals (…) zu einer inhaltlich aufgeladenen Demonstration gegen den Imperialismus gelingt, es also zu einer Art Intifada in Wien kommen kann. Vor allem die Fähigkeit, weitere Kreise für diese Prestigeveranstaltung der radikalen Linken zu mobilisieren, vor allem sind hierbei auch Ausländer, nicht zuletzt Araber, anvisiert, könnte über die zukünftige Relevanz der antiimperalistischen (sic!, Anm.) Linken in der Szene mitentscheiden“, heißt es bei den als rechtsextrem eingeschätzten WNO.

Anfang dieser Woche hatte die „Aktion gegen Antisemitismus“ ein Dossier über die Antiimperialistische Koordination auf der DÖW-Homepage publiziert, in dem „Antisemitismus von links“ in Zusammenhang mit der AIK geortet wurde. Fazit des Dossiers: Es seien „Gruppen wie die AIK“, die „mit ihrer ’antizionistischen’ Agitation den Antisemitismus schüren“. Ihre Gefährlichkeit liege darin begründet, „dass sie im Unterschied zu Rechtsextremen dies jedoch in Abrede stellen und so bei Menschen Gehör finden, welche sich ansonsten solch einer Propaganda verschließen würden“.

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