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Rebellengruppen im Darfurkonflikt verhandelten in Österreich

Kleiner Erfolg im Darfur-Konflikt: Unter Vermittlung der Vereinten Nationen haben in den vergangenen Tagen die wichtigsten Rebellengruppen im burgenländischen Stadtschlaining verhandelt. Hauptsächlich ging es dabei um den Schutz von Kindern in der Krisenregion. Die Abschlusserklärung, die am Freitagnachmittag veröffentlicht wurde, enthält aber auch ein Bekenntnis zum Engagement im Friedensprozess.


Die Parteien bleiben aktiv engagiert in künftigen Beratungen, auch mit anderen Teilnehmern, “bis ein umfassendes Friedensabkommen realisiert wird”, heißt es in dem gemeinsamen Statement nach der Konferenz, das der APA vorlag. Zwar wird der Sudan als Verhandlungsteilnehmer nicht explizit erwähnt, indirekt – durch den Vermerk “andere Teilnehmer” – werde aber auf die Regierungsseite Bezug genommen, wie Bernadette Knauder vom Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) der APA erklärte. Das ÖSFK organisierte die Verhandlungen auf der Burg Schlaining, die ein Follow-Up eines Treffens vom Jahr 2012 waren. “Wir hoffen, dass dies der Beginn für einen längerfristigen Friedensprozess ist”, so Knauder.

Kern der Gespräche war der Schutz von Kindern in der sudanesischen Krisenregion Darfur, wo seit Beginn der Kämpfe zwischen der Regierung in Khartum und verschiedenen Rebellenbewegungen mindestens 200.000 Menschen getötet wurden. In der gemeinsamen Erklärung bekennen sich nun die wichtigsten Rebellengruppen – das Justice and Equality Movement (JEM), das Sudan Liberation Movement/Abdel Wahid (SLM/AW) und die Sudan Liberation Army/Minni Minnawi (SLA/MM) – zum Schutz von Kindern und entsprechenden internationalen Resolutionen. Vom eigentlich angestrebten Ziel, der Rekrutierung von Kindersoldaten ein Ende zu setzen, ist in der Abschlusserklärung nichts mehr zu lesen.

Die Idee hinter der Konferenz, an der auch die für Kinder und bewaffnete Konflikte zuständige UNO-Sondergesandte Leila Zerrougui sowie der Leiter der UNO-Mission (UNAMID) Abiodun Oluremi Bashua teilnahmen, sei auch “Bewusstseinsbildung” gewesen. Die bewaffneten Rebellen hätten nun realisiert, dass nur dort, wo Frieden herrscht, auch Schutz der eigenen Kinder gewährt werden kann, betonte Knauder.

Der Konflikt zwischen sudanesischer Regierung und Rebellen um mehr Autonomie hält seit 2003 an. 2,8 Millionen Menschen wurden seither vertrieben. Das österreichische Bundesheer beteiligte sich von 2008 bis 2009 an dem EUFOR-Einsatz zum Schutz der Flüchtlinge aus Darfur sowie der Binnenflüchtlinge im Tschad.

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