Die Diskussion über die verbesserungswürdige und zu überdenkende Raumplanung in Österreich läuft schon seit Jahren. Es liegt an der Politik zu entscheiden, wie und wofür die heimischen Böden genutzt werden sollen. Oft fällt die Entscheidung fern der Logik zugunsten möglicher neuer Wählerstimmen, freie Flächen sind politisch nicht spannend. Dementsprechend ist die Raumplanung ein wichtiges Thema, das mehr ins Rampenlicht gerückt werden sollte.
In Vorarlberg wird das Thema Raumplanung schon seit längerem heiß diskutiert. Gesellschaft, Politik und Wirtschaft haben unterschiedliche Standpunkte und vertreten diese auch öffentlich. Besonders kamen diese Differenzen in den Fällen um den Ölz-Standort in Weiler, das Kiesabbauvorhaben an der Kanisfluh und die viel diskutierte Seestadt Bregenz der Prisma zum Ausdruck.
Überproportionaler Bodenverbrauch
Das Projekt Platzverbrauch, dessen Ergebnisse von der Nachrichtenplattform Addendum aufgearbeitet wurden, beschäftigt sich mit der Problem der Raumplanung. Besonders der überproportional zum Bevölkerungswachstum ansteigende Bodenverbrauch bereitet den Forschern Kopfzerbrechen.
102 Quadratmeter pro Minute
Pro Minute verbrauchen wir Österreicher ganze 102 Quadratmeter Boden, täglich sind es 14,5 Hektar und pro Woche unglaubliche 102 Hektar, das entspricht der doppelten Größe des Vatikans. Doch warum benötigen wir soviel Platz?
Keine Häuser ohne Straßen
Wir verbauen immer mehr Platz und das nicht nur, weil wir mehr werden. Der Wohlstand in Österreich hat in vergangenen Jahrzehnten zugenommen, immer mehr Menschen konnten sich ein Eigenheim leisten. Das bedeutet, dass auch in infrastrukturelle Maßnahmen investiert werden musste. Die vielen neuen Häuser brauchen eine Straßenanbindung und Zubringerwege, diese nehmen Platz weg.
Österreich hat eine Fläche von 83.877 Quadratkilometern, darunter auch Gletscher, Berge und andere unbebaubare Flächen. Nur 37,3 Prozten der Gesamtfläche stehen zur Verfügung, davon sind allerdings schon 7,4 Prozent versiegelt. Die Versiegelung hat mit Entwicklungen wie Zersiedelung zu tun. Die Böden sind nicht mehr als freien Fläche im Dauersiedlungsraum vorhanden.
Wien von früher bis heute
Auch zahlreiche andere Projekte beschäftigen sich mit dem Thema der städtischen Entwicklung und Raumpolitik. “Urban Change in Time” (kurz: UCIT) ist eines davon und zeigt die Entwicklung der Stadt Wien vom 16. Jahrhundert bis heute. Die Daten sind benutzerfreundlich in Kartenform dargestellt und für Normalsterbliche zugänglich.
Foto: vhm
Das Projekt von Burcu Mikulcik und Emre Can Sönmez verbindet nationale historische Karten aus dem Archiv mit Daten der Stadt Wien. UCIT versucht nicht nur die urbane Veränderungen zu zeigen, zusätzlich dazu soll auch ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der Vergangenheit und die Zukunft der Stadt geschaffen werden. Das Projekt wurde von der “netidee – Internet Privatstiftung Austria” gefördert.
Burcu Mikulcik über ihr Projekt
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