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Helene mit dem neuen Fahrrad für ihre Tochter
Helene mit dem neuen Fahrrad für ihre Tochter ©Christof Egle
Zweimal im Jahr werden am Bauhof in Rankweil Fundräder versteigert. So mancher Besucher konnte sich ein Schnäppchen sichern.
Fahrradversteigerung in Rankweil


Rankweil (ceg). Im Laufe eines Jahres gehen bei der Gemeinde Rankweil zahlreiche Anrufe bezüglich gefundener Fahrräder ein. Die Mitarbeiter des Bauhofs holen die Drahtesel vor Ort und Stelle ab und verwahren sie dann im Keller des Bauhofs. Oft melden sich die Eigentümer auch binnen kurzer Zeit und holen ihr Fahrrad wieder ab. Zahlreiche Fundstücke werden aber nicht abgeholt und werden dann mindestens zwölf Monate gelagert. Meldet der Finder keinen Besitzanspruch an, dazu ist er berechtigt, kommen die Räder unter den sprichwörtlichen Hammer.

So geschehen auch vor einigen Tagen beim Bauhof. Insgesamt 31 Fahrräder wurden von Auktionator Thomas Lins versteigert. Der Ausrufpreis ist dabei immer sehr niedrig, muss aber von den Interessenten auf jeden Fall überboten werden. Wollen zwei oder mehr Besucher das gleiche Fahrrad, dann wird sich gegenseitig hochgesteigert, ansonsten geht ein Rad auch einmal zum wirklichen Schnäppchenpreis an den neuen Eigentümer.

Die Motive sich ein Fundrad am Bauhof zu ersteigern sind so unterschiedlich wie die Menschen. Kathrin hat für ihren Sohn um 26 Euro ein rotes Fahrrad im eigentlich sehr guten Zustand erstanden. Dieser studiert in Innsbruck und das Rad wäre völlig ausreichend für den Universitätsbesuch. Sollte es gestohlen werden, was in Innsbruck öfters vorkommt, dann sei nicht viel passiert. Ähnlich sieht das Martin, er ersteht gleich zwei Jugendräder für seine Kinder. Diese werden damit zum Bahnhof fahren und auch dort sind die Diebstähle häufig, daher bleibt das teure Mountainbike daheim in der Garage.

Allgemein sind viele Eltern vor Ort und ersteigern Räder für ihre Kinder. Andere Motive hat dagegen Gernot, der ein reparaturbedürftiges Waffenrad ersteigert: „Das wird hergerichtet und wird dann mein Frühschoppenrad.“

Schlussendlich bringt Thomas Lins alle Versteigerungsstücke unter die Besucher, auch ein Elektrofahrrad, dass zuerst keiner haben wollte. Freuen kann sich auch die Gemeindekassa, der Gesamterlös kommt Sozialfonds der Gemeinde zugute.

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