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Drei Länder, drei Jagdsysteme, eine Wildart

Präsentation Rotwildmarkierungsprojekt
Präsentation Rotwildmarkierungsprojekt ©Doris Burtscher
Das 2009 begonnene Projekt unter der wissenschaftlichen Leitung des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien wurde gemeinsam mit der Vorarlberger Jägerschaft – Bezirksgruppe Bludenz, dem Amt für Umwelt Fürstentum Liechtenstein und dem ...
Präsentation Rotwildmarkierungsprojekt

Amt für Jagd und Fischerei Graubünden durchgeführt. Die öffentliche Präsentation der Ergebnisse erfolgte im Rahmen der 10. Oberländer Jägertage in der Walserhalle in Raggal. Die Raumnutzung und Aktivität der Rotwildpopulation in der alpinen Region «Rätikon» wurden im Zeitraum 2009 bis 2014 untersucht. Dabei wurden 67 Stück Rotwild beiderlei Geschlechts mit GPS-GSM Halsbandsendern versehen. Die Studie dient als Grundlage für eine Optimierung des Rotwildmanagements im Untersuchungsgebiet mit einer effizienten Abstimmung der Managementmaßnahmen zwischen Vorarlberg, Liechtenstein und Graubünden. Die drei Länder weisen unterschiedliche Jagdsysteme auf.

Rotwildbewirtschaftung

Primäres Ziel ist eine regional nachhaltige Rotwildbewirtschaftung durch eine länderübergreifende, harmonisierte Planung des Rotwildmanagements (Abschussverteilung, Überwinterung des Wildes, Ruhezonen und so weiter), die Vermeidung von Managementkonflikten zwischen den Ländern, sowie die Vermeidung von hohen Rotwild-Konzentrationen an Fütterungen.

Die Projektergebnisse zeigen, dass ein Teil der Rotwildpopulation von ihrem Winterstreifgebiet in ein separates Sommerstreifgebiet zieht, während ein anderer Teil ganzjährig etwa dasselbe Gebiet nutzt. Es konnten Wanderrouten und -zeiträume dokumentiert sowie Einflüsse von Witterung und Beunruhigungsfaktoren auf die Wanderbewegungen festgestellt werden. Auch die tages- und jahreszeitlichen Aktivitätsmuster des untersuchten Rotwildes zeigten Unterschiede zwischen den Projektländern sowie teilweise zwischen den Geschlechtern. Hier konnte insbesondere der Einfluss der Winterfütterung in Vorarlberg sowie Auswirkungen von jagdlichen Beunruhigungen festgestellt werden. Die Jagd-Verantwortlichen der beteiligten Länder zogen aus den Untersuchungsergebnissen die Schlüsse für eine Optimierung des Rotwildmanagements rund um den Rätikon.

Einflüsse

 

Zusätzliche Erhebungen der Herzschlagfrequenz und der Körpertemperatur der Tiere mittels spezieller vom Forschungsinstitut entwickelter Pansensender erbrachten gemeinsam mit den Ergebnissen der GPSDaten (Raumnutzung, Aktivität) bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse über die Physiologie des Rotwildes, seine Anpassungsfähigkeit im Jahresverlauf, den Einfluss von Beunruhigung und Ruhegebieten, und sein unterschiedliches Verhalten im Winter mit und ohne Fütterung.

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