Gianni Bugno, der Vorsitzende der Profi-Gewerkschaft (CPA) und Vincent Wathelet, der Manager von Ex-Weltmeister Philippe Gilbert, forderten den Weltverband (UCI) auf, effektiver gegen mechanische Manipulationen vorzugehen.
Die Namen der betreffenden Profis, die beim Eintagesrennen Strade Bianche sowie beim Etappenrennen Coppi e Bartali im März betrogen haben sollen, wurden nicht bekannt. Gewonnen wurden die Rennen in Italien vom Schweizer Fabian Cancellara bzw. vom Russen Sergej Firsanow.
Wärmebildkameras gegen Motor-Doping
Bugno empfiehlt im Kampf gegen das “Motordoping” den Einsatz von Wärmebild-Kameras. Er und Wathelet hätten solche bei den italienischen Rennen “Strade Bianche” und der “Settimana Internazionale” benützt und dabei in insgesamt sieben Rädern auffällige Temperaturentwicklungen entdeckt.
Die UCI setzt seit Jahren auf preisgünstigere Magnetbild-Untersuchungen per Tablet. Der Weltverband ist bisher nur einmal fündig geworden: Bei der Cross-WM zu Jahresbeginn wurde die 19-jährige Belgierin Femke van den Driessche überführt, einen versteckten Motor eingesetzt zu haben.
Laut Wathelet spiele diese Form des Betrugs im Peloton seit 2010 eine Rolle. Der Manager berichtete im belgischen Internetportal sporza.be von einem ungarischen Konstrukteur, der 2015 fast 1.400 dieser Spezialmotoren, die in der Hinterradnabe oder dem Sattelrohr versteckt werden können, verkauft habe. Solch ein Antrieb koste 7.500 Euro und werde “sicher nicht nur an Hobbyfahrer verkauft”, vermutete Wathelet.
Motor-Doping bereits veraltete Technik?
Einem Bericht der Gazzetta dello Sport im Februar dieses Jahres zufolge ist Motor-Doping inzwischen aber sogar schon überholt. Die aktuellste Technologie sei ein spezielles elektromagnetisches System, das durch in das hintere Carbon-Laufrad eingelassene Metalldrähte Energie speichern und bereitstellen könne. Die Kraftübertragung erfolgt dabei nicht mechanisch, sondern elektromagnetisch. Kostenpunkt: 200.000 Euro. (red)
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