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"Quotenkeule ist nicht die einzige Antwort"

Feldkirch - Evelyn Böhler, Vorsitzende von „Frau in der Wirtschaft Vorarlberg“ und Spartenobfrau von Information und Consulting tritt in der aktuellen Diskussion zur Frauenquote dafür ein, nicht als einzige Antwort die Quotenkeule zu schwingen. Vielmehr gehe es darum, die Aufstiegschancen der Frauen in Unternehmen zielgerichtet zu fördern.
Frauenquote kein Allheilmittel
ÖVP und SPÖ verhandeln Quote

„Eine Einführung der Frauenquote ist keine Patentlösung. Natürlich ist es auch aus meiner Sicht absolut wichtig, mehr qualifizierte Frauen in Aufsichtsratspositionen zu bekommen, aber es geht um mehr. Man soll keine Position bekommen, weil man eine Frau ist, sondern weil man am besten dafür qualifiziert ist. Schlussendlich geht es darum, die Kompetenzen von Frauen zu stärken.

Kinderbetreung ausbauen

Es ist erwiesen, dass Unternehmen wirtschaftlich davon profitieren, wenn sie das Potenzial von Top-Frauen nutzen“, so die Sprecherin der Vorarlberger Unternehmerinnen. Dafür müssen die Aufstiegschancen der Frauen in Unternehmen zielgerichtet gefördert sowie endlich die notwendigen Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geschaffen werden. „Was die Frauen in unserem Land – und nicht nur jene in den Führungsetagen – dringend brauchen ist eine flexible und flächendeckende Kinderbetreuung für Kinder von 0 bis 15 Jahren. Dadurch dass die klassischen 9-to-5-Jobs weniger werden, müssen auch die Öffnungszeiten bedarfsgerechter werden“, so Böhler weiter. Auch hier liegt Vorarlberg im Bundesländervergleich auf den hinteren Rängen.

Frauen fördern nicht schützen

Der Diskussion um die Frauenquote wenig abgewinnen kann die freiheitliche Frauensprecherin im Vorarlberger Landtag, LAbg Kornelia Spiß. Frauen sind stark und müssen daher gefördert und nicht geschützt werden!“, so FP-Spiß wörtlich. 

Es müsse endlich dafür Sorge getragen werden, dass Frauen für gleiche Arbeit auch gleichen Lohn erhalten. Davon hätten viele im Berufsleben stehende Frauen viel mehr davon, als von einer Diskussion über Quoten.

Weiters sei Frauen durch verbesserte Rahmenbedingungen der Berufswiedereinstieg zu erleichtern. Dazu gehören laut Spiß vor allem Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie

 

FACTBOX

In Vorarlberg werden inzwischen mehr als ein Drittel der heimischen Unternehmen von Frauen geführt. Hinzu kommt noch eine große Anzahl an Mitunternehmerinnen, die ihre Stärken in rund 1.500 Betrieben im Land einbringen und die einen großen Anteil am Erfolg der Unternehmen haben. Der Frauenanteil bei Neugründungen lag in Vorarlberg im vergangenen Jahr bereits bei über 40 % – Tendenz steigend  – und war damit einmal mehr österreichweit am höchsten. Im Vergleich: 1994 lag der Frauenanteil bei Gründungen bei nur 20 %.

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