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Prämiertes Bauwerk, aber nicht unbedingt perfekt

"Prämiert oder nicht, die Sägerbrücke hat ihre Tücken", sagt Stadträtin Juliane Alton (Grüne)..
"Prämiert oder nicht, die Sägerbrücke hat ihre Tücken", sagt Stadträtin Juliane Alton (Grüne).. ©Edith Rhomberg
Eine problemlose Querung der Sägerbrücke ist nicht für alle möglich. 
Sägerbrücke und Kirchenpark St. Martin

 

Dornbirn. Eine Brücke hat ihre Tücken. Neu gebaut und großzügig dimensioniert ist die Sägerbrücke, ausgestattet mit Fahrbahnen, Einbuchtungen für Busse, Wartezonen, Gehsteigen und einem Kunstwerk. Offensichtlich wurde an alles gedacht. Prämiert oder nicht, gibt es trotzdem einen Stein des Anstoßes, wie Stadträtin Juliane Alton (Grüne) weiß. Sie bemängelt, dass Rollstuhlfahrer von der Benützung der Brücke, das heißt von der Querung der Straße, praktisch ausgeschlossen sind. Das Hindernis ist, dass alle Gehsteige eine Kantenhöhe zur Fahrbahn von mindestens zwei Zentimetern aufweisen. Für Menschen, die mit einem Rollator unterwegs sind, kann das bereits ein Problem darstellen. „Rollstuhlfahrer würden aus dem Stuhl kippen, wenn sie über die Kante fahren, ohne vorher umzudrehen“, sagt ein, der Stadträtin persönlich bekannter, Betroffener. Gerade in Krankenhausnähe sei aber barrierefreies Bauen unumgänglich, so die Stadträtin.

Alton ist bewusst, dass die bestehende Gehsteigkante für Menschen mit einer Sehschwäche wichtig ist, damit sie mit dem Stock den Übergang zur Straße ertasten können. An der Stelle, wo die taktilen Leitsysteme zur Fahrbahn hinführen, soll die Kante bleiben, daneben aber entfallen, schlägt sie vor. Der Platz dafür ist auf der Sägerbrücke vorhanden.

Weitere Hinweise

Keine Hürde hingegen bedeuten zwei Zentimeter Absatz für Philipp Andorfer, der ein sportlicher Rollstuhlfahrer ist. Er verweist aber auf eine Barriere ganz anderer Art: Im Kirchenpark St. Martin sind die offenen Naturwege für ihn, sowie für Fußgänger mit oder ohne Kinderwagen, nur erschwert passierbar. Im matschigen Boden ist er schon eingesunken und stecken geblieben, sodass er es nunmehr vorzieht, diese Wege nicht mehr zu befahren. Mit derart verdreckten Rädern des Rollstuhls könne er ohnedies nicht in die Wohnung zurück, so Andorfer. „Zunächst dachte ich, die Situation würde sich mit der Zeit verbessern. Sie ist aber schlimmer geworden“, stellt er fest. Bei dieser Gelegenheit macht er darauf aufmerksam, dass auch das WC für Behinderte im Kirchenpark wegen arger Verschmutzung unbenutzbar sei. Eine diesbezügliche Rückfrage der VN Heimat ergab, dass die nur mit Euroschlüssel zugängliche Anlage von einer beauftragten Reinigungsfirma regelmäßig geputzt werde. Gerold Perle, Mitarbeiter im Rathaus, bedankte sich für den Hinweis. Er will den Missstand beheben lassen und sich dafür mit der zuständigen Firma in Verbindung setzen.

Stadträtin Juliane Alton verlangt indes, dass die Gehsteigkanten bei den Übergängen der Sägerbrücke auf Nullniveau abgefräst und so barrierefrei gemacht werden.

 

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