AA

Postschließung in Bregenz-Schendlingen "Skandal" für die SPÖ Vorarlberg

Die Schließung der Poststelle Bregenz-Schendlingen schlägt hohe Wellen.
Die Schließung der Poststelle Bregenz-Schendlingen schlägt hohe Wellen.
Bregenz - Die Poststelle in Bregenz-Schendlingen soll geschlossen werden. Die SPÖ ortet einen Skandal, die Stadt habe nichts unternommen. Bürgermeister Markus Linhart entgegnet, sich massiv für den Erhalt der Poststelle eingesetzt zu haben.

Gleichzeitig mit dem Ende der beiden dayli-Post-Partner in Dornbirn-Hatlerdorf und Hittisau soll nun die nächste Poststelle geschlossen werden. Wie am Dienstag bekannt wurde, wird die Poststelle in Bregenz-Schendlingen Ende August geschlossen. Ein Skandal für Michael Ritsch, Landesvorsitzenden der SPÖ Vorarlberg: “Es kann nicht sein, dass eine Landeshauptstadt mit fast 30.000 Einwohnern nur noch ein einziges Postamt hat.” 

Scharfe Kritk an Linhart

Bürgermeister Markus Linhart müsse seit April über die bevorstehende Schließung informiert sein. “In der Stadtvertretung wurde nie ein Wort darüber verloren. Sein Schweigen hat jetzt schwerwiegende Folgen für die Landeshauptstadt. Dieses Verhalten ist nicht nur unerklärlich, sondern auch beschämend, wenn ich an einige Bürgermeister von viel kleineren Gemeinden denke, die für die Rettung ihrer Post alle Hebel in Bewegung gesetzt haben”, greift Ritsch an.

Stadt habe massiv Widerstand geleistet

Linhart, der derzeit im Urlaub ist, zeigt sich verwundert über die Unwissenheit Ritschs. “Wenn er nicht weiß, dass die Post seit zwei Jahren bemüht ist, diese Stelle zu schließen, dürfte er der Einzige [in der Stadtvertretung] sein”, so die Entgegnung des Bürgermeisters. Vor zwei Jahren habe man die Schließung der Poststelle noch abwenden können. Auch dieses Mal habe man sofort massiven Einspruch erhoben und Widerstand geleistet.

Standort nicht mehr kostendeckend

Um einen Standort schließen zu können, muss die Post nachweisen, dass dieser nicht mehr kostendeckend betrieben werden kann. “Während Bregenz-Schendlingen vor zwei Jahren noch kostendeckend arbeitete, konnte die Post dieses Jahr belegen, dass die Kostendeckung nicht mehr gegeben ist. Die Stadt konnte daher die Schließung nicht abwenden”, bedauert Linhart. Man habe jedoch erreichen könne, dass direkt neben der Poststelle ein Post-Partner eingerichtet wird. “Ritsch soll sich mit seiner lieben Ministerin Doris Bures (SPÖ) zusammensetzen. Vielleicht hat er dieses Mal mehr Erfolg, seinen Standpunkt durchzubringen, als bei der Vignette”, entgegnet der Bürgermeister auf die Anschuldigungen.

“Katastrophale Unternehmenskultur” der Post

Auch bei der Post selbst entdeckt Ritsch eine “katastrophale Unternehmenskultur”. Die Mitarbeiter hätten erst Anfang Monat von der Schließung erfahren. “Die Mitarbeiter sind stark verunsichert und niemand weiß, wie es weitergeht. Das ist eine unglaubliche Respektlosigkeit gegenüber Menschen, die teils jahrzehntelang zuverlässige Arbeit geleistet haben”, ärgert sich der Sozialdemokrat. Für Ritsch sind die Post-Partner keine Alternative: “Die notwendige Qualität ist weder durch eine Bäckerei noch durch einen Supermarkt garantiert. Am Erhalt des Postamtes in Schendlingen führt für mich kein Weg vorbei.” (VOL) (MAR)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Bregenz
  • Postschließung in Bregenz-Schendlingen "Skandal" für die SPÖ Vorarlberg