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Popfest Wien: Die Programm-Highlights von 26. bis 29. Juli 2012 am Karlsplatz

Das Popfest am Karlsplatz lockt seit den Anfängen Musikfreunde zu Seebühne und Co.
Das Popfest am Karlsplatz lockt seit den Anfängen Musikfreunde zu Seebühne und Co. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Das Programm beim bereits dritten Wiener Popfest, das diesmal im Juli stattfindet, kann sich sehen lassen: Bei 47 Konzerten am Karlplatz geben sich Genregrößen und Geheimtipps von Kreisky über Attwenger, Texta, Fatima Spar und Patrick Pulsinger bis hin zu Der Nino aus Wien Gitarre und Co. in die Hand.
Erste Popfest-Acts
Popfest erst im Juli

Das Wiener Popfest rund um den Karlsplatz geht  heuer in die dritte Runde – und bietet von 26. bis 29. Juli mit 47 Live-Konzerten erneut einen Querschnitt heimischen Musikschaffens.

Vielseitiges Popfest-Programm

FM4-Mann Robert Rotifer, der dieses Jahr zum letzten Mal als Chefkurator fungiert, versucht erneut den Spagat zwischen Genregrößen und Nischenprogramm. Vor allem die vor der barocken Karlskirche gelegene “Seebühne” als zentraler Angelpunkt des Festivals setzt mit den Anti-Volksmusik-Dadaisten Attwenger, der Linzer Hip-Hop-Institution Texta oder den Krawallpoeten Kreisky auf namhafte Zugpferde. Der Eintritt ist frei.

Eröffnet wird die erstmals im Juli statt im Mai stattfindende, viertägige Musiksause mit alternativem Anstrich von drei Acts, die ob ihrer Heterogenität auf herkömmlichen Festivals wohl kaum gemeinsam im Line-up zu finden wären. Als Opener fungiert die Indie-Rock-Neuentdeckung The Beth Edges, die am 26. Juli um 18.30 Uhr die Seebühne entern wird. Abgelöst wird die anglophile Kapelle von den seit gut 20 Jahren werkenden Mundart-Mantra-Spezialisten Attwenger, die schließlich das Mikrofon der auf Deutsch, Englisch und Türkisch singenden Fatima Spar und ihren Freedom Fries übergeben. “Weltmusik aus Wien – Wien-Musik für die Welt”, schlug Popfest-Leiter Christoph Möderndorfer folglich bei der Programmpräsentation am Freitag als Slogan vor.

Musikalisches von Patrick Pulsinger bis Ernst Molden

Bis Samstag bestreiten zehn Formationen Konzerte auf der Seebühne. Am Freitag stehen neben Texta noch Lonely Drifter Karen und die Amadeus-Gewinner M185 auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Tags darauf darf sich das Publikum auf die zornigen Mannen von Kreisky, die zwischen Soul, Jazz, Akkordeon und Terzengesang changierenden 5/8erl in Ehr’n und auf knatternden Pop französischer Zunge – sprich: Mopedrock!! – freuen.

Wie gewohnt bespielt das Festival wieder mehrere Dependancen, die sich gewissermaßen um die am Wasser gelegene Mainstage gruppieren. So dient das Wien Museum für Auftritte etwa des omnipräsenten Ernst Molden oder des Songwriterkollektivs Loose Lips Sink Ships. Im Prechtlsaal der Technischen Universität werden zu später Stunden – die Konzerte dort starten frühestens um 23.00 Uhr – Bernhard Eder, Der Nino aus Wien oder Gary, das Quartett rund um Schauspieler Robert Stadlober, für Platznot sorgen. Gerade der Freitag steht hier im Zeichen der Elektronik, wenn sich u.a. Patrick Pulsinger und Elektro Guzzi ein Stelldichein geben.

Auch der Ost-Klub mischt mit

Neben inzwischen traditionellen Orten wie dem brut bzw. der brut bar, die an zwei Tagen mit jeweils einem DJ-Duo bespielt wird, hat man sich im dritten Popfest-Jahr den Ost-Klub als Veranstaltungshaus dazugeholt. Dort geigen – ebenfalls bis weit nach Mitternacht – am Freitag und Samstag etwa Sixtus Preiss, Anbuley, Hella Comet und Nifty’s auf. Am Samstag und Sonntag wird das Programm bereits ab dem Vormittag durch wortlastige Events bereichert. Im project space der Kunsthalle gibt es Podiumsdiskussionen über den archivarischen Umgang österreichischer Popkultur, das Überleben in derselben sowie über die Frage, ob und wie Provinzialität und Regionalismus im heimischen Musikschaffen überwunden werden kann.

Was die Programmierung betrifft, wollen die Veranstalter ab sofort neue Wege gehen, indem jedes Jahr ein anderer Kurator für das Line-up verantwortlich sein soll. Noch-Kurator Rotifer begründete den Schritt damit, eventueller Routine einen Riegel vorschieben zu wollen: “Wiederholung trägt die Gefahr der Institutionalisierung in sich.” Außerdem spielten “egoistische Gründe” eine Rolle, da die Tätigkeit bei dem beliebten Open-Air-Spektakel sehr von seinen anderen journalistischen und musikalischen Projekten abgelenkt habe. Rotifer wird jedoch als Berater auch künftig am Popfest mitwirken, versprach er.

(apa/red)

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