Für viele Unternehmen sei das Pop-up-Konzept eine gute Ergänzung zum Onlinehandel. Sie könnten sich direkt bei den Kunden präsentieren, an Bekanntheit gewinnen und Erfahrungen sammeln, erläuterte Wild. Bei SES gebe es seit geraumer Zeit eine steigende Nachfrage nach Marktständen und Pop-up-Stores. “Das Interesse ist so groß wie noch nie”, sagte der Manager.
Unter Pop-up-Stores versteht man Einzelhandelsgeschäfte, die nur vorübergehend betrieben werden. Waren ursprünglich leerstehende Geschäfte oder Hallen in Randlagen typisch für dieses temporäre Verkaufskonzept, tauchen Pop-up-Stores nun immer stärker in gut frequentierten Lagen – wie Einkaufszentren – auf.
In den 18 SES-Shopping-Center seien heuer mehrere hundert Stände untergebracht. Die üblichen Weihnachtsmarktstände sind ebenso darunter wie zeitgeistige Pop-up-Konzepte. Der Kaffeespezialist Nespresso hat heuer in den SES-Shoppingzentren ebenso Flächen für Pop-up-Stores gebucht wie der “Modepalast” oder der Lederdesigner Mike Galeli, der seine Taschen und Accessoires bisher nur online verkaufte.
“Der Handel wird viel flexibler werden, Pop-up ist ein Vorbote dafür”, ist Hania Bomba, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens Regioplan, überzeugt: “In Österreich gibt es noch wenig relevante Pop-up-Flächen.” Aber das ändere sich rasch, das Konzept gewinne an Bedeutung. “Unternehmen werden künftig schneller in Lagen mit hoher Frequenz gehen, aber auch schneller wieder weg sein”, beobachtet die Handelsexpertin. Bei Pop-up gehe es nicht nur um den Umsatz, sondern auch darum, Erfahrungen zu machen und an Bekanntheit zu gewinnen. Bomba beobachtet, dass die Pop-up-Geschäfte verstärkt in Bestlagen entstehen. Insgesamt werde die stationäre Fläche langfristig an Bedeutung verlieren, prognostiziert sie. Schon elf Prozent der Konsumentenausgaben im Einzelhandel entfielen auf den Onlinebereich.
(APA)
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