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Polizistin geschlagen: Zwölf Monate Haft

Er habe "eine Abneigung gegen Polizisten", erklärte der Angeklagte beim Prozess.
Er habe "eine Abneigung gegen Polizisten", erklärte der Angeklagte beim Prozess. ©VOL.AT/Bernd Hofmeister (Symbolbild)
Feldkirch. Die Strafe fiel so hoch aus, weil der Angeklagte sieben einschlägige Vorstrafen hat.

Ein Ersttäter wäre für den versuchten Widerstand gegen die Staatsgewalt wohl mit einer Geldstrafe davongekommen. Der Angeklagte hat aber bereits sieben einschlägige Vorstrafen. Deshalb wurde der arbeitslose 28-Jährige am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch zu zwölf Monaten Gefängnis verurteilt. Das Urteil, das der Angeklagte annahm, ist nicht rechtskräftig. Die mögliche Höchststrafe hätte drei Jahre Haft betragen.

Der Betrunkene hatte sich am 1. Mai in Feldkirch gegen seine Festnahme gewehrt, indem er dabei mit der flachen Hand einer 33-jährigen Polizistin ins Gesicht geschlagen hat. Festgenommen wurde der Feldkircher, weil er aggressiv war und sich weigerte, seine Identität preiszugeben.

Schon das Losreißen wertete das Gericht als versuchten Widerstand. Richter Richard Gschwenter ging nicht von einem gezielten Schlag ins Gesicht der Polizeibeamtin aus. Sonst wäre auch ein Schuldspruch wegen versuchter schwerer Körperverletzung an einer Beamtin zu fällen gewesen, merkte der Richter an.

Ob die Haftstrafe nicht teilbedingt verhängt werden könnte, fragte der Angeklagte den Richter nach dem Strafausspruch. Nein, antwortete der Strafrichter, das sei wegen der zahlreichen Vorstrafen nicht mehr möglich. 2006 sei der Angeklagte schon einmal wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt verurteilt worden, 2007 sogar wegen schweren Raubes. Zudem sei einmal eine Körperverletzung mit vier Monaten Haft geahndet worden.

Der 28-Jährige hat eine Chance auf eine Fußfessel. Allerdings benötigt der arbeitslose Barkeeper dafür einen Job.

Nach dem Schlag in ihr Gesicht habe sie den Festgenommenen mit Pfefferspray besprüht, sagte die 33-jährige Polizistin. Weil er dennoch aggressiv blieb, setzte zusätzlich eine andere Polizistin Pfefferspray ein.

Gegen seine Festnahme habe er sich gewehrt, weil er “eine Abneigung gegen Polizisten” habe, sagte der Angeklagte.

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