Die Ermittler gehen davon aus, dass die Drohung aus jihadistischen Kreisen kommt. Die Sicherheitsmaßnahmen seien gezielt verstärkt worden. Laut “Kurier” waren “Bombenanschläge auf den Wiener Flughafen, den Hauptbahnhof und fünf Polizei-Inspektionen” angekündigt worden.
Terrordrohung an Polizei von verdeckter E-Mail-Adresse
Laut Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck kam die Drohung von einer verdeckten Mailadresse, von der bereits mehrfach einschlägige Drohungen versandt worden sind. Der Unterschied: Diesmal werden konkrete Ziele mit Adresse, Datum und Uhrzeit genannt. Nicht zuletzt deshalb ist für die Fahnder auch relativ klar, woher die Drohung kommt. Für genauere Angaben bezüglich der Urheberschaft ist es laut den Fahndern aber zu früh. Betroffen sind konkret Einrichtungen in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Steiermark, bestätigte Grundböck Informationen der “Presse”.
Innenministerium: Kein Anlass für Panikmache
Der Verfassungsschutz übernahm die Ermittlungen. Das Innenministerium betonte, es gebe keinen Anlass für Panikmache. Man müsse aber vorsichtig sein. Seit den Anschlägen auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo im Jänner 2015 in Paris müsse man jedenfalls von einer allgemein erhöhten Risikolage in ganz Europa ausgehen. “Derzeit kann niemand Ereignisse irgendwo in Europa ausschließen”, so das Innenministerium.
Terrordrohungen: Wiener Hauptbahnhof durchsucht
Nach den konkreten Terrordrohungen gegen mehrere Polizeistationen ist auch der Wiener Hauptbahnhof durchsucht worden. “Es gab aber keine Evakuierung”, sagte Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck. In dem Drohmail wurden nicht nur konkrete Ziele für Anschläge genannt, sondern auch eine spezifische Zeitspanne. “Diese ist inzwischen verstrichen”, sagte Grundböck.
Aufregung gab es laut ÖBB-Sprecher Christopher Seif allerdings kurz vor Mittag im Untergeschoß des Bahnhofs, weil bei einem Gastronomiebetrieb der Brandmelder Alarm schlug. Seif zufolge wurde der Bereich geräumt. Mit den Terrordrohungen hatte das aber nichts zu tun. Leserreporterin Sabrina P. befand sich am Donnerstag gegen Mittag am Wiener Hauptbahnhof, als das Alarmsignal ertönte und die Durchsage kam, dass man umgehend das Gebäude verlassen solle.
Flughafen Wien ebenfalls bedroht – keine Gefahr
Auch gegen den Flughafen Wien sei eine Terrordrohung eingegangen, teilte Roland Scherscher vom Landesamt Verfassungsschutz (LV NÖ) auf APA-Anfrage mit. Es habe keine Evakuierung gegeben und auch zu keiner Zeit Gefahr bestanden. Die eingesetzten Polizeikräfte seien entsprechend sensibilisiert gewesen, sagte Scherscher.
Polizeiinspektion in Graz erhielten Drohungen
Auch gegen mehrere Grazer Polizeiinspektionen seien Terrordrohungen eingegangen, teilte ein Sprecher der steirischen Landespolizeidirektion mit, nähere Details könne man nicht nennen. Zum Schutz der Inspektionen seien erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden.
Durchsuchungen verliefen negativ
Die in dem Drohmail mit mutmaßlich islamistischem Hintergrund bedrohten Objekte sind von der Polizei durchsucht worden. Wie das Innenministerium am Nachmittag in dem Kurznachrichtendienst “Twitter” bekannt gab, verliefen sie “negativ”. Es gebe auch “keine bedenklichen Wahrnehmungen im Umfeld der Örtlichkeiten”.
Durchsuchungen bei den im Drohmail genannten Örtlichkeiten verliefen negativ.Keine bedenklichen Wahrnehmungen im Umfeld der
Örtlichkeiten.— BM.I (@BMI_OE) August 4, 2016
(apa/red)
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