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Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher im VOL.AT-Live-Talk

Hans-Peter Ludescher stellte sich den Fragen von VOL.AT-Chefredakteur Marc Springer
Hans-Peter Ludescher stellte sich den Fragen von VOL.AT-Chefredakteur Marc Springer ©VOL.AT
Vorarlberg braucht mehr Polizei, sind sich Exekutive und Politik einig. Daran arbeitet man jedoch bereits nicht erst seit gestern. VOL.AT sprach mit Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher über die Situation im Ländle und die Zukunft der Polizei in Vorarlberg.

Derzeit wirbt die Polizei stark um Nachwuchs. Ein Vorschlag, den Polizeidienst attraktiver zu machen, kommt von Ludescher selbst: Polizeischüler könnten vom Präsenzdienst befreit werden. Schließlich habe es zu seiner Zeit ein ähnliches Angebot gegeben.

Wehrdienst keine Voraussetzung

Bereits jetzt ist der Wehrdienst praktisch keine Voraussetzung mehr für die Aufnahme in die Polizeischule – nicht zuletzt für die immer mehr werdenden Frauen, die sich für die Polizeiarbeit entscheiden.

Frauen im Dienst verändern Polizei

Doch auch die zunehmende Zahl an Frauen im Polizeidienst bringt eigene Herausforderungen mit sich. Schließlich werden nun Karenz und Schwangerschaften immer stärker Thema auch innerhalb der Polizei.

Das verdient man bei der Polizei

Die Suche nach Nachwuchs für die Polizei kennt die gleichen Herausforderungen wie andere Arbeitgeber: Geburtenschwache Jahrgänge treffen auf starke Pensionierungswellen. Die finanziellen Anreize sind aus Ludeschers Sicht jedoch durchaus gegeben.

Effizienz auch bei Postenzahl wichtig

Die 912 Planstellen für Vorarlberg werde man voraussichtlich besetzen können, der Kampf um den Nachwuchs nimmt jedoch zu. Derzeit gibt es für die 96 politischen Gemeinden 30 Inspektionen, die von mehreren Stützpunkten Stationen ergänzt werden. Damit habe man gute Erfahrungen gemacht, verteidigt Ludescher die Postenzusammenlegungen vergangener Jahre.

Subjektives Sicherheitsgefühl noch stark

Das subjektive Sicherheitsgefühl ist in Vorarlberg glücklicherweise noch sehr hoch. Dies hänge nicht nur von der Polizeiarbeit ab, bestätigt auch Ludescher. Jedoch brauche man auch mehr Personal, um dieses Niveau zu halten.

Lieber einmal zu oft Polizei rufen

Zu oft rufen könne man die Polizei, solange keine böse Absicht dahintersteckt, aber nicht. Aus Sicht der Polizei sei jeder Einsatz wichtig, um an Informationen zu kommen wie auch das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken. Nur durch Hinweise aus der Bevölkerung könne man viele Verbrechen aufklären.

Der Freund und Helfer kommt zurück

Ein Stützpfeiler der Polizeiarbeit wird die Initiative “Gemeinsam sicher”. Die Polizei will künftig stärker als Mediator und Vermittler auftreten. Dies bedeute auch, dass der Polizist im Kaffee, der sich die Sorgen der Bürger anhört, aus vergangenen Zeiten wieder verstärkt gewünscht ist.

Damit beschäftigt sich die Polizei

Die meisten Straftaten in Vorarlberg wenden sich gegen Hab und Gut, wie Diebstähle oder Sachbeschädigungen. Weit abgeschlagen folgen Verbrechen gegen Leib und Leben.

Terror-Poller bei den Festspielen

Die Terrorgefahr im Ländle ist überschaubar, beschäftigt jedoch mit Blick ins nahe Ausland natürlich auch die Polizeibehörden. Schließlich kennt man Vorarlberger, die für den IS gekämpft haben (die inzwischen entweder in Haft oder gefallen seien), ansonsten sei die Gefährdung eher abstrakt – hat jedoch Auswirkungen auf die Festspiele.

Sicherheitspaket bedeute keinen Polizeistaat

Das diskutierte Sicherheitspaket des Innenministeriums verteidigt Ludescher mit Nachdruck. Nicht nur, dass man nur reglementierte Zugriffe auf bereits aufgezeichnete Materialien erhalten würde, von einem Polizeistaat sei man noch weit entfernt. Er ortet hier auch eine Art Doppelmoral: Die Daten geben die Nutzer bereits freiwillig und ohne Nachdenken an Unternehmen, die darüber freie Hand haben.

Polizeiposten am Bahnhof Dornbirn nur so gut wie fix

Mit Blick auf die nahende Gymnaestrada rechnet Ludescher damit, mit den Einsatzkräften im Ländle auszukommen. Die Polizeiinspektion am Bahnhof Dornbirn ist für ihn bereits so gut wie fix, die Entscheidung liegt schlussendlich jedoch in Wien.

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