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Polizei geht von einem Unfall aus

Beim vierten Todesopfer handelt es sich um einen 18-jährigen Wolfurter. 18-jähriger Mann wollte vermutlich eine Abkürzung über die Geleise nehmen.

Sicherheitsdirektion und Polizei haben eine Sonderkommission (Soko) mit zwölf bis 15 Experten eingerichtet. Ersten Zwischenbericht soll es nächste Woche geben.

Der Schock unter jenen Polizeibeamten und Ersthelfern, die am Freitagvormittag zu dem Horrorunglück gerufen wurden, sitzt auch drei Tage nach der Tragödie noch sehr tief. Die grauenvollen Bilder vor Ort werden sie wohl ihr Leben lang nicht mehr vergessen können. Die Identität des vierten Toten ist inzwischen geklärt. Die Eltern des 18-Jährigen hatten ihren Sohn am Freitagabend als vermisst gemeldet. Eine Obduktion und die Ermittlungen ergaben, dass es sich tatsächlich um den jungen Wolfurter handelt. Zudem geht die Polizei nach der Obduktion davon aus, dass er durch einen Unfall und nicht durch Suizid gestorben ist. Darauf weise auch die Art der Verletzungen hin. Laut der Sicherheitsdirektion war der 18-Jährige möglicherweise auf dem Heimweg von einem Fest. Vermutlich wollte er über das Gleis eine Abkürzung nehmen und wurde dabei von einem Regionalzug gestreift. Nach den beiden schrecklichen Vorfällen wurde von der Polizei eine Sonderkommission gebildet. Diese soll nun klären, wie es zu den Tragödien kommen konnte.

Das Landeskriminalamt wertet nun Fahrtenschreiber und Tonbandaufzeichnungen aus dem Zug aus. Darauf sind die Gespräche zwischen der Betriebsleitzentrale und dem Lokführer aufgezeichnet. Einen Zwischenbericht über die beiden Unfallhergänge werde im Laufe der kommenden Woche der Öffentlichkeit präsentiert. „Wir lassen uns bei den Ermittlungen genügend Zeit, damit die Ursachen der Dramen bis ins kleinste Detail geklärt werden können“, so ein Polizeibeamter. Am Samstag wurde die Unfallstelle von der Polizei erneut vermessen und der mögliche Unfallhergang rekonstruiert. Es wurden auch Fotos aus einem fahrenden Zug gemacht, um die tatsächliche Sichtweite des Lokführers im Bereich der Unfallstelle festzuhalten.

Wie die NEUE berichtete, riss am Freitagvormittag ein aus München kommender Eurocity mit Tempo 100 auf der eingleisigen Bahnstrecke zwischen Lochau und Bregenz eine 32-jährige Polizeibeamtin aus Andelsbuch, einen 63-jährigen Polizeibeamten aus Lochau und einen 47-jährigen Bestattungsunternehmer aus Lauterach in den Tod. Zu dem tragischen Ereignis kam noch hinzu, dass der Schwager des Bestatters und ein weiterer Beamter mitansehen mussten, wie ihre Kollegen umkamen. Die fünf waren gemeinsam damit beschäftigt, Spuren nach einem tödlichen Bahnunfall zu sichern, nachdem am Freitagmorgen ein Jogger eine männliche Leiche in der eingezäunten Bahnstrecke entdeckt hatte.

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