„Für mich ist es wichtig die Jugend und Newcomer, die sich für Poetry Slam interessieren, auf die Bühne zu bringen“, so Lukas Wagner im Gespräch mit SALZBURG24. „Ich möchte mit dem Format spielen und Events schaffen, die es im Zusammenhang mit Poetry Slam so noch nicht gegeben hat.“ Bei einem gewöhnlichen Poetry Slam treten Autoren mit ihren selbst geschriebenen Texten in einem Wettbewerb gegeneinander an. Die Ursprünge des Poetry Slams liegen in Chicago, die deutschsprachige Szene ist mittlerweile nach der englischsprachigen die zweitgrößte.
Poet, Stimme und Text reichen aus
Normalerweise läuft ein Slam so ab: Die Auftretenden performen ihren Text vor einem Publikum und einer Jury. Dafür ist ein bestimmtes Zeitlimit festgelegt, danach bewertet die Jury mit Punkten zwischen eins und zehn den Vortrag und haben zwanzig bis dreißig Sekunden Zeit. „Der Slammer tritt nur mit sich, seiner Stimme und dem Text auf“. Das Besondere am Poetry Slam sei das Simple, es brauche nicht viel Action, um die Menschen zu berühren.
“Poetry Slam ist nicht fair”
„Die Bewertung und der Gewinner nach einem Wettbewerb verläuft in den wenigstens Fällen fair. Es kommt immer auf die Stimmung im Saal an, die Persönlichkeit der Jury, welcher Text berührt einen usw.“, beschreibt Wagner den Wettbewerb. Aus diesem Grund versuche er mit seinen Events, den Wettbewerb-Charakter ein wenig außen vor zu lassen. Die Schattenschlacht beispielsweise, die im September 2015 im Mozartkino Premiere feierte, ist so ein Format. Hier treten die Poeten hinter einer Schattenwand auf. „Der Fokus liegt auf Text, Sprache und Stimme.” Die Schattenumrisse geben dem Ganzen etwas Geheimnisvolles und lassen das Kino im Kopf angehen. Gleichzeitig sei es so für die jungen Poeten einfacher, ihre Texte vorzutragen, weil sie ihr Publikum nicht direkt sehen.
Mit dem Slamlabor ein Netzwerk aufbauen
Mit dem Slamlabor möchte er diese verschiedenen Events in Salzburg organisieren und fördern. Gleichzeitig will der 22-Jährige ein Netzwerk aufbauen und Newcomer unterstützen. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit dem Land Salzburg beim ersten Dialekt Poetry Slam. Der Fokus lag hier auf der Mundart der Mundart, die Jugendlichen sollten sich von ihrer eigenen Dialektsprache inspirieren lassen.
„Das Potenzial ist in diesem Bereich in Salzburg noch lange nicht ausgeschöpft.” Zahlreiche Jugendliche möchten laut Wagner mit ihren Texten die Menschen begeistern und suchen nur eine passende Plattform.
Kaffeeklatsch: Neustes Slam-Format in Salzburg
Mit dem Kaffeeklatsch feiert sein neustes Format am Donnerstag Coffee House in der Mozartstadt Premiere. Der Vorarlberger bezeichnet die Veranstaltung als den „verrücktesten Poetry Slam Salzburgs“.
Lukas Wagner kommt ursprünglich aus Dornbirn in Vorarlberg. Dort startete auch mit 15 Jahren seine Karriere als Poetry Slammer. Er gewann zahlreiche Wettbewerbe, unter anderem den Bundesredewettbewerb 2013. Sein Zivildienst und die Arbeit zog ihn nach Salzburg.
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