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PIRLS-Studie: Legasthenietrainer und Logopäden an Volksschulen benötigt

Direktoren brauchen vor allem Legasthenietrainer und Logopäden.
Direktoren brauchen vor allem Legasthenietrainer und Logopäden. ©APA (Sujet)
Eine Befragung im Rahmen der PIRLS-Studie zeigt, dass an österreichischen Volksschulen vor allem eine Unterstützung der Lehrer durch Legasthenietrainer und Logopäden gewünscht wird.
Leseleistung in Volksschulen besser

Die österreichischen Volksschuldirektoren wünschen sich vor allem zusätzliche Legasthenie- und Dyskalkulietrainer sowie Logopäden zur Unterstützung der Lehrer an ihrer Schule. Das gaben sie bei einer Befragung im Rahmen der PIRLS-Studie an.

Bedarf an Legasthenietrainern und Logopäden hoch

Ebenfalls gebraucht werden Stützlehrer und Sekretariatskräfte. Demnach besuchten im Frühjahr 2016 86 Prozent der österreichischen Volksschüler Schulen, an der es aus Schulleitersicht keine oder nicht genügend Trainer zur Behebung von Rechenschwäche (Dyskalkulie) gibt.

Bei 81 Prozent gilt dies für Legasthenietrainer, bei 76 Prozent für Logopäden. 73 Prozent der Volksschüler sind an Schulen, an denen der Direktor Stützlehrer, braucht, 71 Prozent an Schulen, wo administrative Unterstützung etwa durch Sekretariatskräfte benötigt wird. Bei Sprachheillehrern beträgt der entsprechende Prozentsatz 70 Prozent, bei Assistenzlehrern 67 Prozent, bei Sozialarbeitern 65 Prozent und bei Schulpsychologen 57 Prozent.

Österreichische Volksschulen im EU-Vergleich gut ausgerüstet

Materiell sind die österreichischen Volksschulen im EU-Vergleich nach Angaben der Schulleiter dagegen relativ gut ausgestattet. Kaum Beeinträchtigungen des Unterrichts gibt es durch die mangelnde Versorgung mit Materialien (Papier, Stifte) oder Unterrichtsmittel (z.B. Lehrbücher).

Die Hälfte der österreichischen Volksschüler besucht allerdings Schulen, in denen das Unterrichten durch Knappheit oder Unzulänglichkeiten bei audiovisuellen Medien “sehr” bzw. “ziemlich” beeinträchtigt wird. Mangelnde Computer-Ausstattung sind für etwas mehr als ein Drittel (37 Prozent) ein großes bzw. ziemliches Problem.

Lesebezogene Fortbildungsintensität der Lehrer unter EU-Schnitt

Vergleichsweise fortbildungsfreudig in Sachen Lesen und Lesedidaktik sind die österreichischen Lehrer: Im EU-Vergleich werden 22 Prozent der Volksschüler von Pädagogen unterrichtet, die in den letzten beiden Jahren keine lesebezogene Fortbildung besucht haben – in Österreich beträgt der entsprechende Prozentsatz nur sieben Prozent. Die Fortbildungsintensität ist aber etwas geringer als im EU-Schnitt: In Österreich haben sechs Prozent der Kinder eine Lehrkraft, die sich in den letzten beiden Jahren mehr als 35 Stunden zum Thema Lesen weitergebildet hat – in der EU beträgt dieser Anteil zehn Prozent.

Hohen derzeit nicht oder nur ungenügend abgedeckten Fortbildungsbedarf sehen die Lehrer vor allem bei den Themen Begabungsförderung (78 Prozent), Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern (75 Prozent) sowie Deutsch als Fremd- und Zweitsprache: (71 Prozent).

(APA/Red)

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