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Piratenpartei will in den Vorarlberger Landtag

Spitzenkandidat Friedrich Gsellmann: "Wir stehen für einen wahrhaftigeren Demokratiegedanken."
Spitzenkandidat Friedrich Gsellmann: "Wir stehen für einen wahrhaftigeren Demokratiegedanken." ©VOL.AT/Klaus Hartinger
Bregenz. Die Vorarlberger Piratenpartei will bei der Landtagswahl 2014 antreten. Bei der ordentlichen Jahreshauptversammlung in Bregenz wurden kürzlich drei Kandidaten nominiert, als Spitzenkandidat stellte sich der 50-jährige Bregenzer Friedrich Gsellmann zur Verfügung.

Man wolle für mehr Demokratie, den freien Zugang zu Wissen und für Menschenrechte werben, so Gsellmann am Freitag zur APA.

Erklärtes Ziel: Einzug in den Landtag

Der bei den ÖBB beschäftigte Gsellmann wird für den Bezirk Bregenz antreten. Als Listenzweiter und Kandidat im Bezirk Dornbirn wirbt Gerhard Diem um das Vertrauen der Wähler. Der Pensionist Dietmar Geiger wurde für die Bezirke Feldkirch und Bludenz nominiert. Bei

den drei handle es sich um den Landesvorstand, andere Bewerber habe es nicht gegeben. Gsellmann bedauerte vor allem, dass sich keine Frau zur Verfügung stellen wollte. Das erklärte Ziel sei der Einzug in den Landtag, in erster Linie wolle man aber die Ideen der Piraten bekannter machen.

“Zuviel Geheimhaltung in der Politik”

“Wir stehen für einen wahrhaftigeren Demokratiegedanken. Wir wollen in den Landtag, um dort an Informationen zu kommen, die wir an die Bevölkerung weitergeben. In der Politik gibt es zu viel Geheimhaltung”, so der Spitzenkandidat. Die Information und Mitbestimmung des Bürgers funktioniere nicht mehr, beklagte Gsellmann. Man sei darum für transparentere Prozesse, für freien Zugang zu Wissen und mehr Einbindung des Bürgers. Das würde auch das Vertrauen in die Institutionen des Staates erhöhen. “Derzeit wenden sich die Bürger ab. Übrig bleiben die Lobbyisten, die mit Geld ihre Anliegen durchsetzen”, sagte er. Man stelle sich gegen die zunehmende Überwachung und einen überbordenden Kapitalismus, so Gsellmann.

Direkter Kontakt und soziale Netzwerke

Erreichen wollen die Piraten die Wähler vor allem im direkten Kontakt auf der Straße, aber auch auf sozialen Netzwerken und bei Piraten-Stammtischen. Der Wahlkampf erfolge ehrenamtlich. “Was uns an Geld fehlt, machen wir mit Motivation wieder wett”, erklärte der Spitzenkandidat. Für ein landesweites Antreten zur Wahl benötigen die Piraten aber bis Anfang August noch hundert Unterstützungserklärungen pro Wahlbezirk, also insgesamt 400. Man sei zuversichtlich, das erreichen zu können. Die Vorarlberger Piraten haben laut dem Landesvorstand rund 25 Mitglieder. “2012 hatten wir 90. Da gab’s einen Hype. Übrig blieben die, die an uns glauben”, sagte Gsellmann.

Weitere Kleinparteien überlegen noch

Andere Kleinparteien, die sich 2009 zur Wahl in Vorarlberg stellten, überlegen noch, ob sie neuerlich antreten sollen. Dazu zählen etwa Bernhard Amann von “Vau-Heute”, Adnan Dincer von der migrantisch geprägten “Neue Bewegung für die Zukunft” (NBZ) und Yogy Wolfmayer von den “Buntkarierten”, die sich vor fünf Jahren mit der KPÖ und einer Behindertenvertretern zur Liste “Gsiberger” zusammenschlossen. Die “Gsiberger” verpassten mit 1,74 Prozent der Stimmen den Einzug in den Landtag.

(APA)

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