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Piratenpartei-Spitzenkandidatin Juliana Okropiridse im Interview vor der Wahl

Juliana Okropiridse will mit den Piraten vier Prozent erreichen.
Juliana Okropiridse will mit den Piraten vier Prozent erreichen. ©APA
Vor der Nationalratswahl haben wir die Spitzenkandidaten zum Interview gebeten. Was sich Juliana Okropiridse von der Wahl im Herbst erwartet, hat sie im Gespräch mit VIENNA.AT erzählt.
Piratenpartei tritt bundesweit an
Wahlkampf um 15.000 Euro

Vienna Online: Wie lautet das Wahlziel ihrer Partei für die Nationalratswahl 2013?

Juliana Okropiridse: Der Einzug ins Parlament, also mindestens vier Prozent.

Was war Ihr Anreiz Politikerin zu werden? Und haben Sie bisher etwas verändern können?

Früher wollte ich mit Politik nichts am Hut haben. Das machen sich ein paar alte Männer im Parlament aus, hab ich gedacht, und der Rest der Bevölkerung hat eh nix mitzureden. Ich habe dann begriffen, dass das nicht so sein muss, aber wir es nur ändern können, wenn wir selbst aktiv werden. Und das hab ich gemacht.

Ich denke, der Wahlkampf hat mich verändert und mein Bild von der Realität. Und was wir in der Bevölkerung verändern konnten bzw. können, das werden wir dann nach der Nationalratswahl sehen.

Wie nutzen Sie das Internet und soziale Medien im Wahlkampf?

Sehr viel. Unser Wahlkampfbudget ist sehr beschränkt, das Internet ist also für uns die billigste und effizienteste Möglichkeit viele Menschen auf einmal zu erreichen. Social Media ist da besonders nützlich, weil wir in direkten Kontakt mit diesen Personen treten können. Aber das ist natürlich nicht alles, wir führen auch einen Offline-Wahlkampf.

Was sind die wichtigsten Eckpunkte in Ihrem Programm?Politik verbessern: ein Mitspracherecht für alle – echte Demokratie muss her.

Freiheit für alle: Überwachungsstaat bekämpfen, freies Netz & freie Kultur.

Chancengleichheit: Gleiche Recht für alle – Diskriminierung bekämpfen, es ist längst Zeit für ein neues, freies und innovatives Bildungssystem und ein bedingungsloses Grundeinkommen.

Welche Ihrer Themen sind besonders auf ältere bzw. jüngere Generationen abgestimmt?

Hmm, das ist schwer zu sagen. Alle unsere Themen sollten eigentlich Menschen aller Generationen betreffen, denn unsere Gesellschaft sollte ja als Gemeinschaft funktionieren. Ist aber nicht so, leider.

Im Allgemeinen sprechen die meisten unserer Themen wohl eher junge Menschen an, wir haben zu vielem eben sehr neue, innovative, jugendliche Ideen. Außerdem sind wir einfach in junges Team, wir haben die jüngste KandidatInnenliste zur NRW aller Zeiten.

Unterscheidet sich der Wahlkampf in Wien von den anderen Bundesländern?

Bei uns unterscheidet sich der Wahlkampf in jedem einzelnen Bundesland vom anderen. Jede Landesorganisation hat ihr eigenen Ideen und die werden auch umgesetzt. Das geht von verkleideten Landesvorständen, die durch die Gegend rennen über ganz gewöhnliche Infotische bis hin zu selbstgebauten Piratenschiffen.

In Wien ist es natürlich am einfachsten Medienpräsenz zu erlangen, das beachten wir natürlich schon. Da geht es aber allen Parteien gleich, denk ich.

Wenn Sie ein Thema umsetzen könnten, dass die Lebensqualität in Wien verbessert, welches wäre das?

Gratis Öffis.

Welche Koalition wäre für Sie ein „Albtraum“?

Schwarz-Blau, das wäre mein größter Albtraum, aber soweit kommt es wahrscheinlich zum Glück eh nicht. Ich hab aber auch überhaupt keine Lust auf wieder Rot-Schwarz. Da geht dann wieder nix weiter 5 Jahre lang.

Großes Thema derzeit: Sind Sie für eine Offenlegung der Politikergehälter? Und würden Sie Ihr Gehalt schon vorab verraten?

Ja, auf jeden Fall. Wer öffentliche Entscheidungen trifft, der sollte auch öffentlich machen, welches Geld er dafür bekommt.

Derzeit bekommt bei uns in der Partei niemand etwas für seine Arbeit, außer unser Gemeinderat in Graz und der macht alle Einkünfte transparent. Ich würde das auch so machen.

Wie lautet Ihre Prognose für die Nationalratswahl 2013?

Wir müssen uns anstrengen und noch viel Kraft investieren, aber dann sind vier Prozent möglich.

Interviews mit den Spitzenkandidaten und -kandidatinnen anderer Parteien finden Sie in unserem Special zur Nationalratswahl.

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