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Pendler in und um Wien wollen bessere Verbindungen zu Randzeiten und mehr Sitzplätze

Öffi-Pendler wünschen sich in der Ostregion bessere Verbindungen zur Randzeiten und mehr Sitzplätze.
Öffi-Pendler wünschen sich in der Ostregion bessere Verbindungen zur Randzeiten und mehr Sitzplätze. ©APA (Sujet)
Eine Online-Befragung der Arbeiterkammern (AK) Wien, Niederösterreich und Burgenland mit über 1.900 Teilnehmern hat ergeben, dass die Pendler der Ostregion sich bei den öffentlichen Verkehrsmitteln bessere Verbindungen außerhalb der Hauptverkehrszeiten und mehr Sitzplätze wünschen. Die besten Bewertungen erhielten die Ausstattungen der Bus- und Bahn-Haltestellen.

Mehr als 80 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, in Wien zu arbeiten, erläuterte Verkehrsexperte Heinz Högelsberger von der AK Wien. Nur rund ein Drittel lebt auch in Wien. Fast die Hälfte der Befragten waren Personen, die von Niederösterreich nach Wien pendeln, gefolgt von rund jedem dritten Pendler, der nur Wege innerhalb Wiens zurücklegt.

Positive Bewertungen für Öffi-Haltestellen

Bei der Bahn wurde die Ausstattung der Haltestellen von fast 70 Prozent sehr gut oder gut bewertet. Mehr als 50 Prozent sahen auch die Parkplätze an den Bahnhöfen, Sauberkeit und Komfort sowie die Erreichbarkeit von Anschlusszügen positiv. Neben den Verbindungen zu Randzeiten und dem Sitzplatzangebot gibt es demnach auch Verbesserungsbedarf bei der Pünktlichkeit und allgemein bei Strecken, die in den Norden führen.

Mehr als 80 Prozent der Befragten lobten Sauberkeit und Komfort in den Linienbussen der Ostregion. Das Sitzplatzangebot schnitt dabei besser ab als bei der Bahn, die Parkplätze an den Haltestellen weniger gut. Bei beiden Verkehrsmitteln bewerteten Männer die abgefragten Punkte grundsätzlich positiver, merkte Högelsberger an. “Die Ergebnisse wurden den Verkehrsunternehmen zur Verfügung gestellt”, betonte der Experte. Die AK werde dem nachgehen, was damit passiert.

“Es muss heute in die Zukunft investiert werden, damit morgen öffentlicher Verkehr verstärkt stattfinden kann”, betonte der Wiener AK-Präsident Rudolf Kaske. Er forderte für Wien und Umgebung einen flächendeckenden 15-Minuten-Takt, um durch das Umsteigen nicht längere Reisezeiten zu haben. “Vor zwei Jahren habe ich 130 Zugsverbindungen mehr gefordert”, sagte Kaske. Mit dem letzten Fahrplanwechsel seien mehr als 30 Verbindungen hinzugekommen, lobte er. Mit knapp 100 weiteren wäre ein verlässlicher 15-Minuten-Takt möglich.

Ostregion-Pendler: Kritik an Bahn-Kürzungen der Regierung

AK-Niederösterreich-Präsident Markus Wieser kritisierte die geplanten Kürzungen der Bundesregierung beim Bahnverkehr. Der Ausbau der Nordbahn, der eine jahrelange Forderung der Pendler sei, soll reduziert werden, hob er als eines von mehreren Beispielen hervor. Niederösterreich werde oft als “Land der Pendlerinnen und Pendler” zitiert. “Nur ein Viertel hat seinen Arbeitsplatz im eigenen Wohnbezirk”, erläuterte Wieser. Das sei nicht nur positiv, sondern oft eine erzwungene Situation. “Pendeln senkt die Lebensqualität und kostet nachweislich auch extrem viel Geld.”

Der größte Teil der Autopendler könnte es sich vorstellen, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen, wenn es tagsüber mehr Verbindungen und bessere Abstimmungen bei den Öffis gäbe, nannte AK-Burgenland-Präsident Gerhard Michalitsch ein weiteres Ergebnis der Befragung. Das zeige, dass die “Probleme in der Ostregion nur gemeinsam zu lösen sind”. Die burgenländischen Pendler sind grundsätzlich zufrieden. Es gebe nur kleinere Wünsche wie nach leiseren Durchsagen und gedämpfterem Licht an den Bahnhöfen in der Früh oder nach besseren Zeitfenstern beim Umsteigen. Michalitsch forderte aber auch mehr Zugverbindungen. “Nach einem Zehn-Stunden-Arbeitstag im Zug stehend von Wien nach Hause fahren zu müssen, ist ein absolutes No-Go”, sagte er.

(APA/Red)

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