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Patienten mit Krebsverdacht sollen in Wien und NÖ frühere CT- und MR-Untersuchungen bekommen

Das MR-Bild zeigt ein kleines Krebsgeschwür.
Das MR-Bild zeigt ein kleines Krebsgeschwür. ©dpa (Sujet)
Die Institute für Bildgebende Diagnostik in Wien und Niederösterreich schlagen eine kurzfristige Lösung für lange Wartezeiten auf Untersuchungstermine für CT und MRT vor: Patienten mit Krebsverdacht, bei denen also besondere Dringlichkeit herrscht, sollen mit Hilfe einer Task Force frühere Termine für Untersuchungen erhalten.

Konkret – so eine Aussendung am Dienstag – wollen die niedergelassenen Radiologen gemeinsam mit den Radiologen in den Wiener Krankenhäusern ab sofort zusätzliche Kapazitäten für dringende Fälle bereitstellen. Dies erklärten die beiden Sprecher der Institute für Bildgebende Diagnostik für Wien und Niederösterreich und Mitglieder des bundesweiten Verhandlungsteams in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), Patrick Wunderbaldinger und Franz Frühwald.

Schnelle Untersuchung und Behandlung von Krebspatienten erforderlich

“Das ist eine Aktion der niedergelassenen Radiologen. Wichtig ist, dass Patienten mit Krebsverdacht schnell untersucht und behandelt werden. Diese Patienten können nicht warten. Wenn bei einem Patienten beispielsweise bei einer Endoskopie ein Dickdarmkarzinom festgestellt worden ist, braucht man auch möglichst bald die CT-Untersuchung”, sagte Frühwald gegenüber der APA. In Wahrheit gehe es bei den größten Problemen rund um die Kapazitäten für die bildgebende Diagnostik bei den schwerwiegenden Erkrankungen vor allem um die Computertomografie (CT), weniger um die Magnetresonanz (MR). “Die meisten onkologischen Untersuchungen werden mittels Computertomografie erbracht, wo auch der Engpass in Ostösterreich derzeit am schlimmsten ist.”

Frühwald sagte: “Wir schließen uns einem Vorschlag an, der von den Radiologen des Wiener Krankenanstaltenverbundes vorgelegt wurde. Die Wiener Spitäler, die Institute in Wien und die Institute in Niederösterreich machen mit, ich hoffe, dass sich auch die Spitäler in Niederösterreich anschließen.”

Der Vorschlag der Radiologen lautet so: Die Spitäler und die niedergelassenen Institute stellen über das bisher Geleistete hinaus zusätzliche Kapazitäten an CT-Akut-Terminen (innerhalb weniger Arbeitstage) für dringliche onkologische Untersuchungen zur Verfügung, notfalls auch außerhalb der Betriebszeiten. Bei einer Beteiligung der Wiener Spitäler wären somit mehr als 2.000 Untersuchungen pro Jahr zusätzlich für Akutdiagnostik möglich – eine Steigerung, die umgehend eine spürbare Verbesserung für die Patienten bewirken wird. Frühwald sagte: “Die Zahl von zusätzlichen 2.000 Untersuchungen würde laut unseren Berechnungen ausreichen.”

Task Force soll in Wien und NÖ eingerichtet werden

Um auf transparente, faire und medizinisch zuverlässige Weise festlegen zu können, welche Fälle Dringlichkeit erfordern, schlagen die Radiologen die Einrichtung einer Task Force unter der Aufsicht des Bundesministeriums für Gesundheit vor. “Diesem Gremium sollen Vertreter des Ministeriums, der Sozialversicherung und Ärzte angehören, außerdem Vertreter der Patientenanwälte und der Volksanwälte. So können zum einen Beschwerdefälle rasch behandelt werden, zum anderen ist sichergestellt, dass die Aktion tatsächlich den wirklich dringlichen Fällen zugutekommt”, sagte Wunderbaldinger. Gewährleistet werden soll, dass die neuen zusätzlichen Kapazitäten für CT-Untersuchungen den Patienten vorbehalten bleiben, welche diese besonders dringend benötigen.

An der Grundproblematik, dass es zwischen den Instituten für bildgebende Untersuchungen und den Krankenkassenkassen finanziell gedeckelte Verträge gibt, die offenbar nicht mit dem steigenden Bedarf an Untersuchungen Schritt halten, ändern die neuen Pläne nichts. Dies betonte auch Frühwald: “Aber wir machen das jetzt einfach.” Man gehe damit auch auf die Krankenkassen zu. Das wichtigste sei das Wohl der Patienten. Die Institute handeln ausschließlich auf Zuweisung von Patienten durch Ärzte. Sie selbst können die Zahl der Untersuchungen nicht beeinflussen. Die Genehmigungspflicht für die Untersuchungen durch Chefärzte wurde abgeschafft.

(apa/Red)

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