Der Vater von Alan Kurdi, Abdullah Kurdi, zeigt sich gegenüber “Bild.de” empört über die Kampagne der “Partei” mit seinem Toten Sohn. Die Partei hingegen rechtfertigt sich, mit dem Plakat den Flüchtlingskurs der Kanzlerin zu kritisieren, der aus ihrer Sicht Abschottungspolitik bedeutet.
Abdullah Kurdi (42), der mittlerweile in Erbil im Nordirak wohnt, zu BILD: „Es macht mich traurig, wenn ich das Foto in einem solchen Zusammenhang sehen muss.“
Tod auf der Flucht
Alan Kurdi war mit seinem Bruder und seiner Mutter auf der Flucht 2015 auf dem Weg von der Türkei nach Griechenland ertrunken. Das Bild des tot am Strand liegenden Jungen, der nur drei Jahre alt wurde, galt im Sommer 2015 für das Versagen der EU in der Flüchtlingskrise.
Für seinen Vater war Angela Merkel 2015 die einzige Politikerin, die Verantwortung übernommen habe. Er sei trotz seines persönlichen Dramas weiterhin dankbar, dass Deutschland damals so viele Menschen aufgenommen hat. “Ich finde es schlimm, dass ihr mit dem Foto jetzt solche Vorwürfe gemacht werden”, sagt Abdullah Kurdi “Bild.de”.
Diskussion aufrechterhalten
Martin Sonneborn, EU-Parlamentarier und Vorsitzender der “Partei” rechtfertigte sich bereits gegenüber “meedia”: “Das passt natürlich in die aktuelle Situation, Schicksal und Tod von Flüchtlingen aus Wahlkampf und Öffentlichkeit herauszuhalten. Aber im Gegensatz zur GroKo wollen wir eine Diskussion über das anhaltend große Sterben. Die Kritik, die uns im Netz entgegengebracht wird, bitte ich, ans Kanzleramt zu adressieren.”
Denn auch im Internet gab es massive Kritik an dem Plakat, dass die “Partei” zunächst bei Facebook zeigte. Die Beiträge wurden von Facebook allerdings schnell entfernt. Laut Sonneborn will die Partei die Plakate jetzt klassisch in den Straßen aufhängen.
Abdullah Kurdi fordert die Partei auf, nicht länger das Foto seines Sohnes zu nutzen. Das Geld für die Plakate sollte besser in Hilfe für Flüchtlinge investiert werden.
(red)
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