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Paris-Terror - Polizeidirektor: Vorarlberg relativ sicher

Landeshauptmann Markus Wallner und Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler trafen sich mit Landespolizeidirektor Ludescher und LVT-Leiterin Bachmann im Landhaus.
Landeshauptmann Markus Wallner und Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler trafen sich mit Landespolizeidirektor Ludescher und LVT-Leiterin Bachmann im Landhaus. ©VLK
In Vorarlberg gibt es derzeit keine Anzeichen einer erhöhten terroristischen Gefährdung. Zwei Rückkehrer aus Syrien sowie "eine Handvoll" weiterer Personen im Umfeld eines von der Polizei als salafistisch eingestuften islamischen Gebetshauses in Feldkirch stünden unter verschärfter Beobachtung, teilten der Vorarlberger Polizeidirektor Hans-Peter Ludescher und Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) mit.

Wallner, Ludescher, Sicherheitslandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) und die Leiterin des Landesamtes für Verfassungsschutz, Uta Bachmann, hatten sich am späten Montagnachmittag im Bregenzer Landhaus getroffen, um die Lage in Vorarlberg nach den Terroranschlägen in Paris zu besprechen. “Wir gehen davon aus, dass Vorarlberg nicht allzu gefährdet ist”, betonte Ludescher.

Ludescher: Bereits im Jänner entsprechende Vorkehrungen getroffen

Allerdings habe man bereits nach den Terroranschlag auf das Pariser Satiremagazin “Charlie Hebdo” im Jänner entsprechende Vorkehrungen getroffen. So sei etwa der Mitarbeiterstand des Landesamtes für Verfassungsschutz um zwei Personen auf 14 aufgestockt worden. Die sechs bis acht kritischen Personen habe man am Wochenende kontaktiert, um festzustellen, ob es irgendeinen Kontakt nach Frankreich gegeben habe, ergänzte Wallner. Dies sei nicht der Fall, die meist jungen Menschen würden aber sehr genau beobachtet.

“Im Grunde können die uns alles erzählen”

Bei den zwei Syrien-Rückkehrern handle es sich um zwei Burschen um die 20 Jahre mit tschetschenischer Staatsbürgerschaft. Einer der beiden sei nur sehr kurz in Syrien gewesen, der andere etwa ein halbes Jahr. Inwieweit sie dort in den Krieg der Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS) involviert gewesen seien und warum sie wieder nach Vorarlberg zurückgekehrt seien, konnte der Landespolizeidirektor nicht sagen. “Im Grunde können die uns alles erzählen”, so Ludescher. Einer der beiden sitzt derzeit wegen eines anderen Vergehens in der Justizanstalt Feldkirch.

Szene wird “ganz genau beobachtet”

Auch die Flüchtlingsbetreuungsorganisationen Caritas, ORS und Rotes Kreuz seien sensibilisiert. Dies soll verhindern, dass Personen aus dem Umfeld des salafistischen Gebetshauses Asylwerber für ihre Zwecke rekrutieren. Der Vorarlberger Landeshauptmann betonte, dass auch die Kontakte nach Wien und in die umliegenden Staaten Schweiz und Deutschland intensiviert worden seien und dass die “Szene ganz genau beobachtet” werde. Große Bedeutung maß Wallner Präventionsmaßnahmen bei Jugendlichen zu. Bereits nach den Anschlägen in Paris im Jänner habe man eine Gruppe Deradikalisierung ins Leben gerufen. In diesem Zusammenhang sei die Zusammenarbeit zwischen den Vorarlberger Jugendzentren sowie -organisationen und der Polizei verbessert worden.

(APA)

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