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Pakistans Behörden wollen Sitzstreik von Tausenden auflösen

7.000 Ordnungskräfte wurden zusammengezogen, um den Protest aufzulösen
7.000 Ordnungskräfte wurden zusammengezogen, um den Protest aufzulösen
In Pakistans Hauptstadt Islamabad haben tausende Anhänger eines hingerichteten islamistischen Mörders ein Ultimatum zur Beendigung ihres Sitzstreiks im Regierungsviertel verstreichen lassen. Nach Polizeiangaben hielten sich am Mittwochmorgen mehr als 7.000 Vertreter der Sicherheitskräfte bereit, um den Protest aufzulösen.


Die Anhänger von Mumtaz Qadri erklärten ihrerseits, den seit Tagen andauernden Protest fortsetzen zu wollen. Sie seien “bereit zu sterben”, sagte einer ihrer Anführer. Am Sonntag waren rund 25.000 Islamisten von Islamabads Nachbarstadt Rawalpindi ins Zentrum der Hauptstadt gezogen, wo sie sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei lieferten. Später errichteten sie ihr Protestlager im Regierungsviertel und übergaben der Regierung einen Forderungskatalog. Sie verlangen unter anderem die Hinrichtung einer wegen Blasphemie verurteilten Christin und die Einführung des islamischen Gesetzes der Scharia.

Die pakistanische Regierung wies dies zurück und gab den Demonstranten bis zum späten Dienstagabend Zeit, um ihren Protest zu beenden. Andernfalls werde der Sitzstreik am Mittwoch geräumt, warnten die Behörden. Die Lage blieb am Mittwoch zunächst ruhig. Die Anführer des Protests verhandelten nach eigenen Angaben mit den Behörden.

Der frühere Polizist Qadri war Ende Februar wegen Mordes an Punjabs Gouverneur Salman Taseer gehängt worden. Qadri hatte Taseer 2011 getötet, weil dieser für die Entschärfung des umstrittenen Blasphemie-Gesetzes eingetreten war. Das Gesetz, das für Gotteslästerung die Todesstrafe vorsieht, sorgt in Pakistan seit Jahren für Debatten. Qadri ist für viele radikale Islamisten durch den Mord an dem Gouverneur zum Helden geworden.

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