Prominente Namen befinden sich nicht darunter, dafür aber einige Firmen mit osteuropäischen Eigentümer. Das Betreiben einer Firma in einer Steueroase ist nicht illegal, betont das ICIJ auf seiner Homepage. Wobei sich die Daten auf die Zeit bis 2010 und zehn Offshore-Gebiete beziehen: Die britischen Virgin Inseln, Cayman Islands, Cook-Islands, Singapur, Hongkong, Samoa, Seychellen, Mauritius, Labuan und Malaysia. Die Daten stammen von zwei Offshore-Dienstleistern: Die in Singapur beheimatete Portcullis TrustNet und die auf den Virgin Islands gemeldete Commonwealth Trust Limited (CTL).
Russen bunkern Geld in Offshore-Gebieten
20 der 34 Adressen in der Datenbank sind in Wien. Rund 50 Firmengründungen in Offshore-Gebieten entfielen auf die Lighthouse Unternehmensberatung in Wien. Laut “Kurier” haben über dieses Unternehmen, dessen Muttergesellschaft den Sitz in Malta hat, insbesondere viele Russen ihr Geld in Offshore-Gebiete geparkt. Auch im “Standard” und in “Österreich” ist von Osteuropa-Connections die Rede, insbesondere sei der ukrainische Oligarch Dmytro Firtash erwähnt, so der “Standard”.
Zwei Vorarlberger Adressen
In den Offshore-Leaks sind auch zwei Vorarlberger Adressen zu finden. Wie der ORF Vorarlberg berichtet ist einer der Rechtsanwälte in Vorarlberg eingetragen, seine Geschäfte führe er aber von Liechtenstein aus. Weitere Fragen wolle er laut ORF aber nur schriftlich beantworten. Bei der Bregenzer Adresse handelt es sich – ebenfalls laut ORF – um eine reine Postadresse, die der Genannte in einer Anwaltskanzlei hat.
Vorsicht ist geboten
Zu den österreichischen Besitzern von in Offshore-Gebieten registrierten Firmen gehören auch ein niederösterreichischer Leasingunternehmer, ein Kärntner Malereibetrieb, ein Holzhändler aus Ternitz sowie eine Holzboden-Erzeuger aus der Steiermark. Wie vorsichtig mit den Daten umzugehen ist, zeigt eine Nachfrage der “Kleine Zeitung”: Eine Allgemeinmedizinerin aus Graz, deren Name und Ordinationsadresse auf der Liste aufscheine, sei “aus allen Wolken gefallen” und könne sich nicht erklären, warum sie betroffen sein könne. Ähnlich sei es bei einem Klagenfurter Unternehmer gewesen.
Zwei Millionen Seitenaufrufe
Bereits am ersten Tag wurde die Offshore-Leaks-Datenbank des ICIJ 2 Millionen Mal aufgerufen und verzeichnete fast 230.000 Besucher, zumeist aus Deutschland, Belgien, Kanada, Spanien und den USA. “Die überwältigende Nachfrage nach derOffshore-Leaks-Datenbank beweist, dass der Wunsch, die geheimen Aktivitäten derOffshore-Firmen in der Öffentlichkeit transparent zu machen, weit verbreitet ist”, erklärt der ICIJ-Direktor Gerard Ryle. “Dieses System braucht Transparenz, ansonsten werden Betrug, Steuerhinterziehung und andere Formen der Korruption ohne Zweifel weiter zunehmen.”
100.000 geheime Unternehmen
In der Offshore-Leaks-Datenbank von ICIJ können die Benutzer mehr als 100.000 geheime Unternehmen, Trusts und Fonds durchsuchen, die an Offshore-Schauplätzen wie den britischen Jungferninseln, den Cayman Islands, den Cookinseln und Singapur gegründet wurden.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.