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Tor-Netzwerk ausgehebelt: Österreichischer Uni-Mitarbeiter im Visier der NSA

Ein Österreicher soll im Visier der NSA stehen.
Ein Österreicher soll im Visier der NSA stehen. ©AP (Themenbild)
Unter den vom US-Geheimdienst NSA ausgespähten Nutzern des Anonymisierungsnetzwerks Tor soll sich auch ein Österreicher befinden. Dies wäre der erste bekannte und belegte Fall von Spionage durch die NSA in Österreich.

Einem Bericht der “ARD-Tagesschau” zufolge spioniert die NSA mithilfe des Programms XKeyscore die sogenannten Directory Authorities, jene Server die eine Liste aller Tor-Server beherbergen, aus. Unter diesen finde sich auch ein Server aus Österreich.

NSA besetzte zentrale Punkte im Tor-Netzwerk

Weltweit gibt es gut 5.000 Tor-Server, aber nur neun solche zentrale Directory Authorities, welche allesamt von der NSA ausspioniert wurden. Jeder Nutzer, der auf diese zugegriffen hat, wurde von den Spionen markiert und die Verbindungen gespeichert, so die ARD weiter. So wurden die Nutzer sukzessive de-anonymisiert und landeten in einer speziellen NSA-Datenbank.

“Tor-Nutzer sind Extremisten”

Der Name des Programms leitet sich von “the onion router” (der Zwiebelrouter) ab, weil jede Anfrage über mehrere Server, also Zwiebelschichten, geschickt wird, um so ihre Herkunft zu verschleiern. Dadurch fällt es Angreifern normalerweise schwer, die Verbindung zwischen einzelnen Datenströmen und indiviudellen Nutzern herzustellen.

Tor-Nutzer im Allgemeinen seien den deutschen Journalisten zufolge im Kommentarfeld des NSA-Codes als “Extremisten” bezeichnet. Ihnen wurde intern eine “hohe Prioriät” zugewiesen. In weiterer Folge war es den Redakteuren möglich, Teile des Quellcodes zu entschlüsseln und so konkrete Opfer der Überwachung zu identifizieren. (red/APA)

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