Österreicherin Kaltenborn erste F-1-Teamchefin
“Ich habe mir hohe Ziele gesetzt und möchte das Team im Sinne von Peter Sauber weiterentwickeln und zu Erfolgen führen”, sagte Kaltenborn, die seit 2000 für Sauber arbeitet und 2010 Vorsitzende der Geschäftsführung geworden war. Sie besitzt auch ein Drittel der Firmenanteile. “Ich bin ganz sicher, dass Monisha alles Rüstzeug hat, um eine ausgezeichnete Teamchefin zu sein”, sagte Sauber, der am Samstag 69 Jahre alt wird.
Kaltenborn, die als Achtjährige mit ihren Eltern von Nordindien nach Wien emigrierte, wird die Verantwortung an diesem Wochenende an der Rennstrecke in Yeongam nicht zum ersten Mal tragen. Die 41-Jährige hatte Peter Sauber schon zuletzt in Suzuka sowie im September in Monza in dessen Rolle als Teamchef erfolgreich – mit jeweils einer Podestplatzierung durch Kamui Kobayashi (Dritter in Japan) und Sergio Perez (Zweiter in Italien) – vertreten.
Der Zeitpunkt ist richtig
Schon vor geraumer Zeit hatte Sauber angekündigt, sich nach und nach zurückzuziehen. “Jetzt passt es für uns beide, und deshalb ist der Moment für die Stabübergabe richtig”, sagte der Zürcher, der Chef des Verwaltungsrates seiner Firmen-Gruppe und für die strategische Ausrichtung verantwortlich bleibt. Er hatte das Team vor über 40 Jahren gegründet.
Kaltenborn war nach dem Jus-Studium in Wien und Deutschland in Anwaltskanzleien tätig. Anfang 2000 wechselte Kaltenborn dann zu Sauber, wo sie zunächst die Rechtsabteilung übernahm und seit 2001 Mitglied der Geschäftsführung ist. Derzeit lebt die Mutter eines Sohnes und einer Tochter mit ihrem deutschen Mann Jens in Küsnacht in der Schweiz.
Kaltenborn ist keine Übersetzerin
Über ihre Sonderstellung als Frau in der Formel-1-Spitze meinte Kaltenborn auf der Sauber-Website: “Ich bekleide diese Aufgabe mit Leidenschaft und sehe keinen Grund, warum ich das als Frau nicht tun sollte.” Dass “dies nicht überall so selbstverständlich angenommen wird”, reflektierte sie durchaus mit Humor. So habe sie ein Ex-Teamchef ein Jahr lang für die Übersetzerin von Peter Sauber gehalten. Kein echtes Problem für sie: “Manchmal kann es ein echter Vorteil sein, unterschätzt zu werden.”
(APA)
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