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Ökologischer Kraftakt im und fürs Land

Die VKW-Ökostrom GmbH sorgt seit zehn Jahren für regionale Wertschöpfung aus der Steckdose.

Was im Jahr 2008 mit 74 Ökostromproduzenten und 427 Konsumenten begann, schreibt heute Erfolgsgeschichte: 4751 Lieferanten versorgen 9057 Kundenanlagen mit TÜV-zertifiziertem Ökostrom, zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien in Vorarlberger Kleinwasserkraftwerken, Photovoltaik-, Biogas- und Klärgasanlagen erzeugt. Anlässlich des runden Jubiläums der VKW-Ökostrom GmbH – einer Tochter des Illwerke-VKW-Konzerns – sprachen die VN mit Geschäftsführer Karl Dörler.

Auch Sie waren Ökostromkunde der ersten Stunde. Wie lautete Ihre Motivation?
DÖRLER Da sich unser eigenes Haus leider nicht für die Installation einer Photovoltaikanlage eignet, ergriff ich die Chance, als Kunde – ich war vor zehn Jahren der dritte im Bunde – in Sachen regionaler Wertschöpfung aktiv zu werden. Mit dem zertifizierten Ökostrom betreibe ich heute auch die Wärmepumpe einschließlich der Warmwasseraufbereitung.

Kleinwasserkraftwerke sind die wichtigsten Lieferanten für VKW-Ökostrom. Können Sie Daten nennen?
DÖRLER Die per Ende 2017 erfassten 86 Kleinwasserkraftwerke sind unsere größten Ökostrom-Zulieferer. Das kommt daher, dass Vorarlberg in einer gemäßigten Regenwaldzone liegt – bei uns gibt es etwa drei Mal so viele Niederschläge wie im Raum Wien. ‚Unsere‘ Kleinwasserkraftwerke erzeugen 188 Millionen kWh im Jahr und decken somit rund 90 Prozent des Ökostromabsatzes ab. Die kleinen Wasserkraftwerke werden von Privatpersonen, Genossenschaften und Gemeinden betrieben – vereinzelt auch in Kooperation mit der VKW. Für den Ökostrombedarf bei Großkunden kaufen wir auch Wasserkraft aus anderen Bundesländern zu.

Apropos Photovoltaikanlagen: Wie verhält sich hier der Eigenverbrauch zur Lieferung?
DÖRLER Ende 2017 belieferten uns 4660 Anlagen, die wiederum gut 19 Millionen kWh Ökostrom lieferten. Gerade die Photovoltaikanlagen- Betreiber gelten dabei als ‚Prosumenten‘ – sie produzieren und konsumieren gleichzeitig. Aus Erfahrungswerten wissen wir, dass sich das Verhältnis zwischen Eigenverbrauch und Einspeiseenergie im Bereich ein Drittel zu zwei Drittel bewegt. Gerade in puncto Dimensionierung ist es bei der Neuinstallation einer Photovoltaikanlage daher ein Gebot der Stunde, diese der Größe des zu versorgenden Objekts anzupassen.

Nun noch das Finanzielle – wie gestaltet sich das Fördermodell?
DÖRLER Das Fördermodell ist eigentlich recht einfach: Konsumenten, denen regionaler Strom aus erneuerbaren Energiequellen etwas wert ist, bezahlen etwas mehr als den üblichen Strompreis. Die VKW-Ökostrom GmbH fördert damit private und gemeindeeigene Ökostromanlagen in Vorarlberg und bezahlt Einspeisevergütungen, die deutlich höher sind als der marktübliche Großhandelspreis für Strom. Beim Neubau kleiner Ökostromanlagen gibt es auch staatliche Einmalförderungen. Die Kombination der VKW-Ökostrom-Förderung mit der staatlichen macht den Ausbau in Vorarlberg attraktiver.

Wer auf Ökostrom umstellen oder neu einsteigen will . . .
DÖRLER Umsteiger können Vorarlberger Ökostrom unkompliziert über unsere Internetseite bestellen. Sie können sich dabei über einen Umstiegs- und Onlinebonus freuen, der höher ist als die Mehrkosten für Ökostrom von ca. 3,50 Euro im Monat für einen Haushalt. Neukunden steht gerne der VKW-Kundenservice zur Seite. Wir freuen uns auch immer über Gewerbe- und Industriebetriebe und Gemeinden, die Ökostrom bestellen.
Und zu guter Letzt: Wohin soll der Weg für VKW-Ökostrom führen?
DÖRLER Mit dem Ziel, das Bewusstsein für den Wert erneuerbarer Energieträger und die regionale Wertschöpfung zu wecken und zu stärken und einen Beitrag zur angestrebten Energieautonomie Vorarlbergs zu leisten, möchten wir einerseits jährlich den Neubau von mindestens 500 Photovoltaikanlagen fördern. Außerdem bieten wir den Pionieren, die bereits vor etwa 15 Jahren eine Photovoltaikanlage gebaut haben und deren staatliche Förderung Ende dieses Jahres ausläuft, ein attraktives Umstiegspaket an. Andererseits sind wir auch auf Kundenseite aktiv. Das forcieren wir mit wiederkehrender Informationspolitik, Präsenz auf Veranstaltungen, Werbe- und Förderaktionen sowie den jährlichen VKW-Energiewanderungen zu Kleinkraftwerken, die heuer im Juli und August stattfinden und die Produktion des garantiert regionalen Ökostroms nachvollziehbar machen.

10 JAHRE VKW_ÖKOSTROM _ ZAHLEN (STAND ENDE 2017)

ÖKOSTROMERZEUGER/EINSPEISMENGE
91 Kleinwasserkraftwerke (188 Mill. kWh)
4660 Fotovoltaikanlagen (19 Mill. kWh)
5 Bio- und Windenergieanlagen (0,1 Mill. kWh)

KUNDENANLAGEN/ABSATZMENGE Von VKW-Ökostrom direkt beliefert (161 Mill. kWh)
5842 Haushalte und Landwirtschaften
1181 Gemeinde- und Landesanlagen
846 Gewerbe/Industrie in Vorarlberg
68 Gewerbe/Industrie in anderen Bundesländern

Über Vertriebspartner in Vorarlberg beliefert (38 Mill. kWh)
425 Kundenanlagen der Stadtwerke Feldkirch
137 Kundenanlagen der E-Werke Frastanz
267 Kundenanlagen der Montafonerbahn AG
68 Wallboxen für E-Autos von Kunden der VKW

Über Vertriebspartner im Landkreis Lindau beliefert (5 Mill. kWh)
517 Kundenanlagen der VKW im Allgäu
87 Kundenanlagen der Stadtwerke Lindau

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