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ÖGB reagiert auf Sonderermittler der Post

Post-Chef Pölzl und Manuela Auer.
Post-Chef Pölzl und Manuela Auer. ©Paultisch/APA
Nun kommt Bewegung in die Vorarlberger Postkrise. Post-Generaldirektor Georg Pölzl reagierte am Freitagnachmittag in einer Krisensitzung mit der Einsetzung der „Post-Soko“. Die "VN" berichteten. Die ÖGB-Landesgeschäftsführerin Manuela Auer reagierte bereits auf den Entschluss der Post und fordert schnelle Maßnahmen.

Der hauseigene Erhebungsdienst soll alle Post-Prozesse in Vorarlberg durchleuchten. Anlass seien die Berichterstattung sowie die zahlreichen Reaktionen der Bürger, Leserbriefschreiber sowie der Politik gewesen.

Der interne Erhebungsdienst wird immer dann eingesetzt, wenn es irgendwo im Land Ungereimtheiten gibt. Sie werde sich das gesamte Bundesland Vorarlberg anschauen und interne Prozesse überprüfen. Der Schwerpunkt der Untersuchungen liege in der Region Bludenz. „Dem Generaldirektor ist Vorarlberg sehr wichtig. Wir werden uns das sehr genau anschauen“, merkte der Pressesprecher der Post Michael Homola an. Denn eines sei deutlich erkennbar: „Hier stimmt etwas nicht.“

Verdeckte Ermittler

Laut Homola werden die Sonderermittler verdeckt arbeiten. Deshalb könne man – ähnlich wie bei der Polizei – aus ermittlungstaktischen Gründen keine Einzelheiten verraten.Post reagiert spät aber doch

<<< Den ausführlichen Bericht lesen Sie in den VN>>>

ÖGB-Geschäftsführerin fordert schnelle Maßnahmen

„Es ist eine erste positive Nachricht für die Post-Mitarbeiter und die Post-Kunden in Vorarlberg“, reagiert ÖGB-Landesgeschäftsführerin Manuela Auer auf die angekündigte „Post-Soko“, die die Probleme in Vorarlberg untersuchen soll. „Wichtig ist aber nicht nur Ankündigungspolitik zu betreiben, sondern sofort auch Maßnahmen zu setzen“, fordert Auer.

Seit dem Sommer macht der ÖGB auf die Probleme bei der Post in Vorarlberg aufmerksam. Die Reaktionen des Postmanagements beschränkten sich bislang auf Beschwichtigungen und „Schönreden“, wie es ÖGB-Landesvorsitzender Norbert Loacker zuletzt bezeichnet hatte. „Fünf Monate hat es nun gedauert, bis die Kritik und der „Aufschrei“ der Postgewerkschafter gehört wurde“, kritisiert Manuela Auer die für sie späte Reaktion des Postmanagements. Die ÖGB-Geschäftsführerin fordert, „dass sich die „Post-Soko“ die Zustände in ganz Vorarlberg anschaut.“ Es sei nicht nur der Bezirk Bludenz von den Missständen betroffen. „In mehreren Zustellzentren stapeln sich nicht ausgetragene Postsendungen. Im ganzen Land werden Briefe, Paketsendungen, amtliche Mitteilungen und Werbesendungen verspätet zugestellt“, betont Auer.

Auer bietet Lösungen an

„Die Situation gehört jetzt auch nicht nur evaluiert, sondern parallel müssen Maßnahmen gesetzt werden, um die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter zu verbessern und den Zustellservice wieder auf Vordermann zu bringen“, fordert Auer. „Ich kann der Soko einen Teil der Lösung jetzt schon mit auf den Weg geben: Es braucht mehr Personal, höhere Gehälter und kleinere Zustellbezirke.“

Es sei jetzt auch an der Zeit, endlich die PostgewerkschafterInnen in den Problemlösungsprozess miteinzubeziehen. „Mit den Drohungen und der Angstmacherei muss jetzt Schluss sein“, so Auer. Der Postbetriebsratsvorsitzende von Vorarlberg sei stets an einer Lösung der Probleme interessiert gewesen. „Er hat entschlossen für die Mitarbeiter weitergekämpft, auch wenn ihm das Postmanagement mit Klagen und Repressalien gedroht hat“, lobt Auer den Einsatz des Personalvertreters.

Auer fordert abschließend, dass die Ankündigungen zur Erhebung und Lösung der Probleme nicht nur leere Worte sein sollten oder, „dass man versucht auf Zeit zu spielen.“ Es sei bereits fünf nach zwölf in der Sache. „Das System steht kurz vor dem Kollaps. Werden die Missstände nicht schnell behoben, bricht der Zustellservice wohl bald komplett zusammen“, warnt Auer abschließend.

(Red.)

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