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ÖAMTC-Touristik lotst durch das "Mautchaos" in Europa

Bei Reisen mit Auto oder Motorrad fallen oft versteckte Nebenkosten an.
ÖAMTC: Mautkosten berechnen

Das Osterwochenende rückt immer näher. Höchste Zeit, den ersten Kurzurlaub mit dem Auto zu planen. Viele Kurzreisen gehen ins umliegende Ausland, zeigt die Erfahrung der ÖAMTC-Touristik. “Den Urlaubern ist meist wichtig, ein paar nette Tage für nicht allzu viel Geld zu verbringen”, so ÖAMTC-Touristikerin Silvie Bergant. Gute Planung ist ratsam, um versteckte Reisekosten zu sparen. “Oft vergisst man, dass neben den Spritkosten entweder Vignetten oder diverse streckenbezogene Mauten sowie zusätzliche Sondermauten anfallen”, sagt die ÖAMTC-Expertin. So sind z.B. ab der österreichisch/italienischen Grenze Thörl-Maglern für eine Fahrt nach Rimini noch zusätzlich rund 33 Euro pro Richtung an Streckenmaut an. Noch teurer kommt Reisende eine Autofahrt in das kroatische Split: Hier beträgt die kroatische Maut rund 28 Euro pro Strecke. Zusätzlich muss die slowenische Vignette (Wochenvignette: 15 Euro, Monatsvignette: 30 Euro) gekauft werden. Die ÖAMTC-Touristik hat einen Wegweiser durch das “Mautchaos” in Europa zusammengestellt.
 
* Vignettenpflicht: Die gilt nicht nur in Österreich. Auch in der Schweiz, in Bulgarien sowie in Slowenien muss für die Benützung der Autobahn eine Vignette auf dem Kfz kleben. In Tschechien, der Slowakei und Rumänien ist die Vignette ebenfalls vorgeschrieben, nicht aber für Motorräder. In Ungarn gibt es eine elektronische Vignette. Der Lenker erhält nach Bezahlung und Angabe seines Fahrzeugkennzeichens einen Beleg, den er unbedingt aufbewahren sollte. “Beim Kauf der E-Vignette empfiehlt es sich, vor der Bestätigung die Richtigkeit der Daten (Kfz-Kennzeichen) nochmals zu kontrollieren”, rät die ÖAMTC-Touristikerin.
 
* Streckenbezogene Maut: In vielen europäischen Ländern erfolgt die Berechnung der Gebühr je nach Streckenlänge. Bezahlt wird an Mautstellen, so z.B. in Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Kroatien, Serbien, Mazedonien, Griechenland, Türkei, Polen und Norwegen. “Oft kann es von Vorteil sein, die Mautgebühr in bar und genau abgezählt dabei zu haben”, erläutert ÖAMTC-Expertin Bergant. In Italien werden neben der Barzahlung auch gängige Kreditkarten und teils die Maestro-Karte akzeptiert. In Frankreich hingegen muss man an einigen Mautstationen die Gebühr bar in einen Trichter werfen. Wechselgeld bekommt man nicht retour.
 
* Sondermauten und Straßenbenützungsgebühren: Reisende müssen im Urlaubsbudget auch Sondermauten einplanen. “In einigen Ländern fallen diese zusätzlich zur Vignettenpflicht oder zur streckenbezogenen Maut an”, erklärt die ÖAMTC-Touristikerin. Häufig zahlt man für die Benützung von Brückenüberquerungen, Passstraßen und Tunneldurchfahrten. In London und Mailand fällt die sogenannte City-Maut an. Auch in den norwegischen Städten Oslo, Bergen, Tønsberg, Kristiansand, Namsos und Stavanger ist die Einfahrt in die Zentren gebührenpflichtig. Bei der Einreise nach Montenegro muss an der Grenze eine sogenannte Öko-Steuer von derzeit zehn Euro bezahlt werden. Mittlerweile gibt es in 41 deutschen Städten Umweltzonen. Zum Beispiel in Berlin, Frankfurt am Main, Köln, München oder Stuttgart. Umweltzonen dürfen nur noch mit Autos befahren werden, bei denen eine Plakette signalisiert, dass ein bestimmter Ausstoß an Schad- und Feinstoffen nicht überschritten wird. Die kostenpflichtige deutsche Umweltplakette ist an ausgewählten ÖAMTC-Dienststellen erhältlich. Mehr Informationen zu den Verkaufsstellen und weitere Details zu den Umweltzonen findet man unter www.oeamtc.at/umweltzonen.
 
* Tunnel: Kostenpflichtige Abschnitte zwischen Italien und Frankreich sind der Mont-Blanc-Tunnel sowie der beinahe 13 Kilometer lange Fréjus-Tunnel, der Savoyen in Frankreich und das Piemont in Italien miteinander verbindet. Gebühren müssen ebenfalls entrichtet werden, wenn man durch den Großen St. Bernhard-Tunnel von der Schweiz nach Italien fährt. In Griechenland wird das auf dem Festland gelegene Rion mit dem auf dem Peloponnes gelegenen Antirio durch eine acht Kilometer lange Brücke verbunden. In Dänemark ermöglicht die Storebælt-Brücke einen durchgehenden Autoverkehr zwischen dem kontinentalen Landesteil und der Hauptstadt Kopenhagen. Beide Brücken sind kostenpflichtig. Von Dänemark nach Schweden gelangt man über die Öresund-Verbindung ebenfalls gegen Entrichtung entsprechender Gebühren.
 
Gut vorbereitet in den Urlaub
 
ÖAMTC-Mitglieder haben die Möglichkeit, per Knopfdruck mit dem Online-Routenplaner unter www.oeamtc.at/routenplaner Mautkosten zu berechnen. Über Straßenbenützungsgebühren informieren die ÖAMTC-Reiseinformationen, die für Clubmitglieder an den ÖAMTC-Stützpunkten erhältlich sind. Sie beinhalten außerdem Tipps und Infos zu den wichtigsten Bestimmungen von 39 Reiseländern.
 
Die Slowenien- und Schweiz-Vignette sowie die Viacard zur Bezahlung der italienischen Mautgebühr sind an allen ÖAMTC-Dienststellen in Österreich erhältlich. Die Slowakei-Vignette ist an allen ÖAMTC-Dienststellen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland verfügbar, die tschechische Vignette am ÖAMTC-Schubertring in Wien. Die ungarische E-Vignette kann man bei der ÖAMTC-Grenzdienststelle Nickelsdorf beziehen.

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