Der Zugangsstollen zur riesigen Maschinenkaverne des zweitgrößten Kraftwerks der Vorarlberger Illwerke AG. Das Pumpspeicherwerk entsteht im Montafon zwischen den beiden Speichern Silvretta und Vermunt. Mit einer Leistung von je 180 Megawatt im Turbinen- und Pumpbetrieb trägt das Projekt dazu bei, die Energiewende zu forcieren und die Energieversorgung Europas zu stabilisieren.
Das Krafthaus, in dem die Maschinensätze untergebracht sein werden, entsteht im Berginneren. Die Dimensionen sind gigantisch: In der Kaverne findet das neue Illwerke Zentrum Montafon viermal Platz. Bis Ende 2015 soll die Halle im Berginneren vollständig ausgebrochen sein. Dann beginnen die Betonierarbeiten.
Der größte Baustellenbereich befindet sich am luftseitigen Fuß der Vermuntstaumauer. Um die Umwelt nachhaltig zu entlasten, wird aus dem Ausbruchsmaterial Kies und Sand für die Betonaufbereitung gewonnen. Zu diesem Zweck wurde das derzeit modernste Kieswerk des Landes errichtet. Das kompakte und sehr komplexe Werk wird nach Ende der Bauarbeiten wieder abgebaut.
Die Baustelle bei Nacht: In mehreren Schichten wird rund um die Uhr am neuen Kraftwerk gearbeitet. Der Zeitplan ist sportlich: Bis Ende 2018 sollen die Maschinen bereits am Netz sein. Zeitweise sind bis zu 400 Personen gleichzeitig im Einsatz. Ein enormer Faktor für den Vorarlberger Arbeitsmarkt.
Die Umweltauflagen für das Projekt sind hoch. Für die korrekte Umsetzung und die Kontrolle sorgt unter anderem Anna Weber. Die Biologin fungiert als ökologische Baubegleiterin und hat unter anderem auch die Aufgabe, alle Personen auf der Baustelle für diese Themen zu sensibilisieren. Unter anderem wurde ein ganzes Moor an einen neuen Standort versetzt.
Die Baustelle befindet sich im Hochgebirge auf rund 1.700 Metern. Da die Silvretta-Hochalpenstraße nicht das ganze Jahr über befahren werden kann, musste eine eigene Materialseilbahn errichtet werden. Die Anlage überwindet eine Strecke von rund 2,6 Kilometern und hat eine Transportkapazität von rund 20 Tonnen.
Der Energietransport vom Kraftwerk ins Tal und umgekehrt erfolgt unter anderem über den Trominierstollen. Zu diesem Zweck wird die Sohle des Stollens rund zwei Meter abgesenkt. So können die Rohre und Leitungen verlegt werden. Positiver Nebeneffekt: Die bei Touristen äußerst beliebten Tunnelbusse können den Stollen nach Ende der Bauarbeiten komfortabler durchqueren.
Den Auftrag für die Errichtung des Obervermuntwerks II erhielt die ARGE BAU OVW II. Mit dabei sind die Unternehmen JÄGER, PORR, Hinteregger und ÖSTU. Die Gesamtinvestitionssumme der Illwerke beträgt rund 500 Millionen Euro.
Schwertransport: Die beengten Platzverhältnisse im Hochgebirge und die schwere Zugänglichkeit erfordert immer wieder Fantasie von den Ingenieuren. Hier wird ein so genanntes Bohrpfahlgerät angeliefert. Mit diesem Spezialgerät wurde ein Erschließungsdamm um das Auslaufbauwerk im Vermuntsee errichtet.
Spektakuläre Bilder: Über den so genannten Schutterschacht steigt Wasserdampf nach oben. Das Bild zeigt das Wasserschloss – eine Art Druckventil für die Wassermassen. Im Betrieb werden rund 150.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde mit unvorstellbarem Druck in Bewegung sein. Über das Wasserschloss hat das Wasser die Möglichkeit auszuweichen, wenn es zu einem Stopp oder raschen Richtungswechsel kommt.
Weitere Informationen:
www.obervermuntwerk2.at
obervermuntwerk2@illwerke.at
Twitter: @Projekt_OVWII
Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter über das aktuelle Geschehen auf der Baustelle!
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.