Jeden Wochentag kommt der Jugendliche aus Nüziders gut gelaunt zu seinem Arbeitsplatz in der Reha-Klinik Montafon, eine von insgesamt 15 Reha-Einrichtungen des internationalen Gesundheitsdienstleisters VAMED. Arbeitskleidung, ein Namensschildchen und sein eigenes Werkzeug sind fixer Bestandteil seiner täglichen Arbeit. Rund 20 Stunden arbeitet der junge Mann an seinem integrativen Arbeitsplatz und er macht das mit großer Begeisterung.
„Ich bin gerne mit Menschen zusammen. Und da ich gesundheitlich selbst viel mitgemacht habe, wollte ich immer schon in diesem Bereich arbeiten. Anfangs war es ein bisschen komisch, nicht mehr in der Werkstätte zu sein, aber inzwischen finde ich es richtig gut und ich habe ziemlich viel zu tun“, freut sich Lukas.
Und auf die Frage nach seinen Aufgaben, scheint die Liste ziemlich lang: „Ich muss die Außenanlagen aufräumen, die Teestation und die Bibliothek betreuen, Tische putzen und darf vielleicht schon bald die Patientenmappen zusammenstellen“, so Lukas weiter.
Betreuung und Begleitung
Unterstützt wird der junge Mann neben der „Kompass“ Arbeitsassistentin Sabrina Berchtel auch von seinem internen Mentor und stellvertretenden Pflegedienstleiter Marco Beyweiss: “Am Anfang war von allen Seiten die Unsicherheit groß und dennoch wollten wir in der Reha-Klinik den Schritt wagen. Ich begleite Lukas gerne und inzwischen macht er seine Arbeiten zuverlässig und schnell und ist bei allen Mitarbeitern und Patienten sehr beliebt.“
Im Rahmen des Caritas-Qualifizierungsprojektes „Kompass“ für Schulabgänger mit Beeinträchtigung wurde Lukas optimal auf seine künftige Arbeit vorbereitet: „Da für Lukas immer klar war, dass er im Gesundheitsbereich arbeiten möchte, waren wir sehr dankbar über die Möglichkeit eines Schnuppertages in der Reha-Klinik.
Daraus wurde ein einmonatiges Praktikum und schließlich eine feste Anstellung. Da Lukas in Nüziders lebt, absolvierten wir mit ihm ein zweiwöchiges Mobilitätstraining und seither fährt er selbständig mit Bus und Bahn zum Arbeitsplatz und wieder nach Hause“, so Marina Zugg, Leiterin von „Kompass“.
Ein Gewinn für alle Beteiligten
In der Reha-Klink Montafon ist man von der Richtigkeit dieser Entscheidung überzeugt. Zum einen wurde der Arbeitsplatz für Lukas nicht kreiert, sondern es herrschte Bedarf für diese Tätigkeiten und zum anderen ist Lukas mit großer Begeisterung bei der Sache. Für die kollegiale Führung des Hauses ist er ein „ganz normaler“ Mitarbeiter, mit dem Mitarbeitergespräche geführt werden und der zur Weihnachtsfeier eingeladen wird.
Auch die ArbeitskollegInnen betrachten ihn als volles Teammitglied – so lief er heuer bereits im Reha-Team bei „Bludenz läuft“ mit. Dass Inklusion gut funktionieren kann, ist am Beispiel von Lukas Muther gut erkennbar, vor allem wenn der Mitarbeiter motiviert und arbeitswillig ist, das Unternehmen dahinter steht und der Kontakt zur Caritas vorhanden ist.
Dieses positive Beispiel soll Betriebe ermutigen, sich diesem Thema zu öffnen – das Risiko ist nicht höher als bei einem „normalen“ Arbeitsplatz aber der Gewinn ist für alle Beteiligte hoch.
(red)
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