Einige der 44 Postkarten sind farbenfrohe Kunstwerke voller Muster, andere sind eher einfarbig schlicht gehalten. Statt Buchstaben reihen sich Noten und Notenschlüssel aneinander. Nur Zahlen und Satzzeichen, meist Rufezeichen, sind unverschlüsselt. Verfasst sind sie alle von derselben Person: Josef Fröwis, Organist und Schuster aus Bizau. Entstanden sind sie wohl alle in den Jahren 1899 und 1900.
Liebesbriefe in Notenform
Hinter den Geheimbotschaften verbirgt sich jedoch keine Spionage oder Firmengeheimnisse, sondern meist Liebesbotschaften des damals 34-Jährigen. Denn der Empfänger der meisten Postkarten war die 23-jährige Theresia Metzler aus Schwarzach – und künden von Sehnsucht und dem bald darauf umgesetzten Heiratswunsch.
“Zwei wie wir zwei”
“O Zwei wir wir zwei! O herzige Resi!!! O! Mein süsses Weibchen!!!!!!! Es ist nicht gut für den Menschen dass er allein sei! Sagte der liebe Gott selbst schon gleich nachdem er Adam erschaffen! Dass dies wahr ist habe ich nun schon so oft und so bitter erfahren auf für dich ist es schlimm!!! O! Sieh dies Bild! wie so schön wie so anders ist das Leben die Erde wie viel Gröser die Lust zu allen!! Gelt du meine süsse Braut! Denke wir seien so beisammen und ich herze und küsse dich ohne ohne Zahl!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Schau wie s’Amörle schiesst!”
Nach 100 Jahren entschlüsselt
Heute sind die Postkarten im Besitz der Familie Hollenstein, Nachfahren von Fröwis. Sie gaben die Sammlung als Leihgabe an das Bregenzerwald Archiv in Egg, als diese vergangenes Jahr Liebesbriefe aus der Region sammelte. Nach über 100 Jahren wurden die Postkarten entschlüsselt, Teile der Sammlung sind derzeit im Vorarlberg Museum zu sehen.
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