15 deutsche Jugendliche auf Schulsportwoche in Mellau litten in der Nacht auf Freitag plötzlich unter akutem Brechdurchfall. Die Schüler wurden in einem Großeinsatz durch das Rote Kreuz versorgt und auf die Vorarlberger Krankenhäuser aufgeteilt. Am Freitagvormittag befanden sich noch acht Schüler in stationärer Behandlung.
Noroviren kein Grund zur Panik
Die Ursache für die Massenerkrankung sind noch im Dunkeln. Neben einer Lebensmittelvergiftung steht auch eine Noroviren-Infektion im Raum. Diese wäre jedoch kein Grund für Panik, beruhigt Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher: “Dabei handelt es sich um einen relativ harmlosen Brechdurchfall.” Eine Erkrankung durch Noroviren halte für gewöhnlich bis zu zwei Tage an, eine medikamentöse Behandlung gibt es nicht.
Gefahr nur für geschwächte Personen
Für gesunde Menschen ist die Erkrankung nicht gefährlich. Bedrohlich werden Noroviren aber für ältere oder geschwächte Personen, nicht zuletzt da sie sehr ansteckend ist. Im Gegensatz zu anderen Viren sind sie auch im Erbrochenen aktiv und können durch diesen über die Atemwege übertragen werden. So kann man sich an der Bauchgrippe anstecken, wenn man das infizierte Erbrochene aufputzt, führt Grabher als Beispiel an.
Schüler waren Selbstversorger
Zwar haben Noroviren mit fünf bis 48 Stunden eine relativ kurze Inkubationszeit – dass aber die Beschwerden bei allen Schülern gleichzeitig auftraten spricht für Grabher eher für eine Lebensmittelvergiftung. Derzeit könne man aber noch nichts ausschließen, die Untersuchungen der Lebensmittelbehörde im Jugendheim sind noch im Gange. Die 12- bis 13-jährigen Schüler waren als Selbstversorger untergebracht.
Meldepflicht bei Lebensmittel als Quelle
Ergebnisse sind erst in einigen Tagen zu erwarten. Meldepflichtig ist ein Auftreten von Noroviren nur, wenn Lebensmittel als Infektionsquelle in Frage kommen. Dies würde auf hygienische Missstände in der Küche hinweisen, welche vor allem bei Großküchen Maßnahmen zur Hygieneverbesserung notwendig machen würden.
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