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Nordkorea holt sich Doppelmayr-Anlage

Doppelmayr betonte in der Vergangenheit immer wieder, dass für sie eine Kooperation in Nordkorea nicht denkbar sei. Zur großen Überraschung steht im einzigen Skigebiet Nordkoreas Masikryong nun eine Anlage des Vorarlberger Unternehmens.
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Verkauft wurde der Skilift aber nicht von Doppelmayr, denn die besagte Anlage stand bis vor Kurzem noch in Tirol. Die Pardatschgratbahn in Ischgl wurde 2014 stillgelegt und über den internationalen Markt für gebrauchte Seilbahnen an das Vorarlberger Unternehmen Pro-Alpin verkauft. Diese montierten die Seilbahn ab und verkauften sie an eine chinesische Firma weiter.

Seilbahnen nicht angeführt

Die Sanktionen gegen Nordkorea nutzen viele chinesische Händler aus. Laut UNO-Vorschriften dürfen zwar keine Luxusgüter nach Nordkorea verschifft werden, was jedoch darunter fällt, kann jedes Land selbst bestimmen. In der EU-Embargo-Verordnung von 2007 sind unter anderem “Sportartikel und -ausrüstung für Ski-, Golf- Tauch- und Wassersport” zu finden – von Seilbahnen ist jedoch nicht die Rede, weshalb das Geschäft legal durchgeführt wurde, wie die New York Times berichtet.

“Wie bei Gebrauchtwagen”

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Doppelmayr hat in den vergangenen Jahren indes mehrmals betont nicht an Nordkorea zu liefern. “Wir wussten nichts von dem Verkauf und werden auch nicht mit ihnen zusammenarbeiten”, so Ekkehard Assmann, Pressesprecher der Firma Doppelmayr Seilbahnen GmbH. Mitspracherecht beim Weiterverkauf der Seilbahn hätten sie jedoch nicht. “Das ist wie bei einem Gebrauchtwagen, da kann der Hersteller auch nicht über den Weiterverkauf bestimmen.” Assmann betonte außerdem, dass sich Doppelmayr auch weiterhin strikt an die UNO-Resolutionen halten wird. (red)
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