Kurz zuvor hatte auch die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap einen erneuten Raketentest Nordkoreas vermeldet. Bereits Ende August hatte Pjöngjang eine Rakete über Japan hinweg geschossen. Machthaber Kim Jong-un kündigte damals weitere Raketentests an.
“Diese wiederholten Provokationen sind unentschuldbar”
Japan Kabinettsminister Yoshihide Suga protestierte scharf gegen Pjöngjangs Vorgehen. Suga kündigte in einer eilig einberufenen Pressekonferenz Maßnahmen zum Schutz der japanischen Bevölkerung an. “Diese wiederholten Provokationen von Seiten Nordkoreas sind unentschuldbar und wir protestieren schärfstens”, sagte er Freitag früh.
3.700 Kilometer weit geflogen
Ein unbekanntes Geschoß sei in einer Höhe von ca. 770 Kilometern 3.700 Kilometer weit geflogen, teilte das südkoreanische Militär mit. Südkoreas Streitkräfte reagierten auf den neuen Waffentest des Nachbarlandes mit einer eigenen Raketenübung. Dabei seien Raketen ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer) geschossen worden, hieß es. Die Regierung in Seoul berief eine Sitzung des nationalen Sicherheitsrats ein.
Arbeitet an Entwicklung von Interkontinental-Rakete
In den vergangenen Wochen hat Nordkorea trotz Sanktionen immer wieder Raketen abgefeuert. Das Land arbeitet mit Hochdruck an der Entwicklung von Interkontinental-Raketen, die auch die USA erreichen könnten.
Sanktionspaket gegen Regierung
Erst am Montag hatte der UNO-Sicherheitsrat als Reaktion auf den jüngsten Atomwaffentest ein weiteres Sanktionspaket gegen die Regierung in Pjöngjang beschlossen. Mit einer Deckelung von Öllieferungen und einem Verbot von Textilexporten hätte der Druck auf Nordkorea erhöht werden sollen. Mit einer härteren Resolution, die ein Ölembargo und Finanzsanktionen gegen Machthaber Kim vorgesehen hatte, konnten sich die USA in Verhandlungen mit China und Russland nicht durchsetzen.
Nordkorea hatte am 3. September seinen sechsten und bisher gewaltigsten Atomwaffentest vorgenommen. Nach eigenen Angaben testete das Land eine Wasserstoffbombe.
(APA/dpa)
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