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Nordkorea bekräftigte "Annullierung" von Nichtangriffspakt - heißer Draht in Süden gekappt

Nach Beginn neuer amerikanisch-südkoreanischer Militärübungen kappte Nordkorea die Telefonverbindung.
Nach Beginn neuer amerikanisch-südkoreanischer Militärübungen kappte Nordkorea die Telefonverbindung. ©EPA (Themenbild)
Nordkorea fühlt sich nach Berichten der Staatsmedien wie angekündigt ab sofort nicht mehr an den Nichtangriffspakt auf der koreanischen Halbinsel gebunden.
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Die Zeit der Entscheidungsschlacht sei gekommen, hieß es am Montag in einem Artikel der offiziellen Zeitung “Rodong Sinmun”. Das Abkommen sei “von heute an” vollständig ungültig.

Nordkorea hatte in der vergangenen Woche den Schritt bereits angedroht und dies vor allem mit den laufenden südkoreanisch-amerikanischen Militärmanövern begründet. Der Vertrag von 1991 war eine vertrauensbildende Maßnahme nach dem dreijährigen Korea-Krieg (1950-1953). Der Vertrag könne nicht einseitig aufgelöst werden, sagte Südkoreas Vize-Vereinigungsminister Kim Chung-sig laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap vor dem Parlament in Seoul.

Heißer Draht in Süden gekappt

Nordkorea unterbrach am Montag zudem wie angedroht eine wichtige Kommunikationsleitung mit Südkorea. Nordkorea hebe das Telefon auf seiner Seite des Grenzorts Panmunjom nicht mehr ab, sagte eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums in Seoul am Montag. Über diese “Rote-Kreuz-Leitung” würden werktags normalerweise zwei Anrufe zwischen beiden Seiten erfolgen.

Trotz der jüngsten militärischen Drohungen Nordkoreas starteten die südkoreanischen Streitkräfte mit US-Einheiten wie geplant ihre jährliche Übung zur Kommandoschulung (“Key Resolve”). Seit Anfang März finden bereits ihre mehrwöchigen Frühjahrsfeldübungen in Südkorea statt. Nordkorea unterstellt den USA, mit den Übungen einen Nuklearkrieg anzetteln zu wollen.

Nordkorea droht mit “totalem Krieg”

Nordkorea hatte zuletzt fast täglich vor einem Krieg gewarnt. Zugleich hatte das kommunistische Land die Annullierung des Waffenstillstandsvertrags von 1953 zur Beendigung des Korea-Kriegs angekündigt, den USA mit einem atomaren Erstschlag gedroht und einen Nichtangriffspakt mit Südkorea für ungültig erklärt. Pjöngjang reagiert damit auf die Militärmanöver in Südkorea sowie auf den wachsenden internationalen Druck wegen seines Atomwaffenprogramms. (APA)

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