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Nikolaus aus Leidenschaft: 'Botschaft des Teilens steht im Vordergrund'

Dornbirn - Wenn am 6. Dezember der Nikolaus kommt, bekommen die Kinder nicht nur Geschenke, sondern auch einen unvergesslichen Abend.
Nikolaus im Interview
Nikolausbesuch im Kindergarten

Gerhard Gonner aus Dornbirn ist seit 35 Jahren am Abend des 6. Dezember nicht zuhause bei seiner Familie. Er schlüpft dann nämlich in die Rolle des heiligen Nikolaus. Mit 18 Jahren war er das erste Mal mit weißem Bart und rotem Bischofsgewand unterwegs, für ihn selbstverständlich: “Weil ich in einer römisch-katholischen Familie aufgewachsen bin,  wurde ich ziemlich bald Ministrant und habe mich für die Pfarre St. Martin sozial engagiert. Angefangen habe ich dann als Knecht Ruprecht, um einen Einblick in die Nikolausbesuche zu bekommen.”

Eine gute Erinnerung für die Kleinen

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Der 53-Jährige sieht seinen Auftritt bei den Kindern als Einstimmung für die besinnliche Zeit und als besonderen Moment, den die Kleinen gerne in Erinnerung behalten: “Als Nikolaus will ich auch die Braven loben und den Schlingeln ins Gewissen reden, nie aber mit erhobenem Zeigefinger. Denn im Kern wollen wir alle etwas Gutes leisten und das will ich beim Besuch vermitteln. Geschenke bekommen dennoch alle Kinder, damit sie auch einen Ansporn haben für das nächste Jahr.” Organisiert wird der ganze Abend von der Pfarre. Dort können sich die Eltern melden und dann werden die Gebiete abgesteckt, erzählt der Dornbirner: “Damit wir bei unseren Besuchen nicht hetzen müssen. Eingeplant werden nämlich 20 Minuten pro Besuch, das geht sich gut aus, vor allem wenn es nur wenige Kinder sind bei den einzelnen Häusern.”

Geben und Teilen im Vordergrund

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Der Ablauf eines Nikolaus-Besuches ist klar geregelt: Die Geschenke der Eltern werden samt Zettel mit Daten zu den Kindern vor die Haustüre gelegt. Der Nikolaus und sein Knecht Ruprecht nehmen das in ihren Jutesack und der große Auftritt kann beginnen. Nach einer Begrüßung erzählt der bärtige Mann die Geschichte seiner Herkunft und worum es zur Adventzeit geht, um das Geben und Teilen. “Danach bekommen die Kinder im Austausch für ein Lied, Gedicht oder einem selbstgemachten Geschenk ihre Päckle. Die leuchtenden Kinderaugen sind dabei jedes Jahr das Größte”, freut sich Gonner im Interview.

Ein Lied für den Nikolaus als Highlight

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Nach 35 Jahren Nikolaus hat aber auch der Dornbirner ein persönliches Highlight: “Ich war einmal bei einer Familie, die alles sehr festlich geschmückt hat und sehr musikalisch veranlagt war. Die Kinder haben für den Nikolausbesuch eigens ein Lied auf einem Instrument eingeübt und mir einzeln vorgespielt. Sie haben sich richtig gefreut dem heiligen Nikolaus etwas präsentieren zu können, obwohl sie gewusst haben, dass ich nur ein verkleideter Mann bin.”

Fotos: VOL.AT/Schwendinger

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