Währenddessen hat Österreich das Kommando über die dortige UNO-Mission in Anwesenheit von Verteidigungsminister Norbert Darabos übernommen. Nach Informationen des renommierten Militärkorrespondenten der israelischen Zeitung Haaretz, Zeev Schiff, verlegte Syrien Militäreinheiten in Richtung des Gebiets, in dem die israelische Armee eines der größten Manöver seit Jahren durchführt.
Schiff verwies auf ähnliche syrische Truppenbewegungen vor dem Yom-Kippur-Krieg von 1973, als Israel von Syrien und Ägypten angegriffen worden war. Haaretz berichtete, Syrien habe in letzter Zeit mit iranischer Hilfe sein Militär in fast allen Bereichen deutlich verstärkt. Auch die Marine, die jahrelang vernachlässigt worden sei, habe man modernisiert. Besonders bedrohlich sei eine erhebliche Aufrüstung mit Raketen, in deren Reichweite sich die israelischen Großstädte befänden.
Der Berater des israelischen Verteidigungsministers Amir Peretz, General Amos Gilad, sah jedoch keine unmittelbare Kriegsgefahr: Die Tatsache, dass Syrien seine militärischen Potenziale verstärkt, bedeutet nicht, dass wir morgen angegriffen werden, aber wir müssen sicher vorbereitet sein. Es gebe keine Truppenbewegung, die darauf hindeute, dass Israel bald einer Offensive ausgesetzt sein könnte. Ein Vertreter von UNO-Einheiten auf den Golan-Höhen erklärte, eine Änderung der syrischen Truppenstärke sei nicht feststellbar.
Wie der israelische Verteidigungsminister Peretz mitteilte, geht es bei dem Großmanöver der israelischen Armee auf dem Golan nicht um die Vorbereitung auf einen möglichen Konflikt, sondern darum, die Lehren aus dem Libanon-Krieg vom vergangenen Sommer anzuwenden.
Verhandlungen zwischen Israel und Syrien über die Golan-Höhen liegen seit 2000 auf Eis. Syrien fordert die bedingungslose Rückgabe des Gebiets, das Israel 1967 erobert und 1981 ohne völkerrechtliche Wirksamkeit annektiert hatte. Israel hatte im Vorjahr einen syrischen Vorschlag zur Aufnahme von Friedensverhandlungen ohne Vorbedingungen zurückgewiesen. Israels Regierungschef Ehud Olmert hatte mehrmals den Vorschlag des syrischen Präsidenten abgelehnt, die 2000 eingestellten bilateralen Gespräche wieder aufzunehmen. Olmert machte zur Voraussetzung für Verhandlungen, dass Damaskus die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah sowie die palästinensische Hamas nicht länger unterstütze.
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