Der christdemokratische Spitzenpolitiker Pier Ferdinando Casini hat beim Parlament ein Gesetzesprojekt eingereicht, wonach Mandatare künftig gezwungen werden sollen, sich einem Drogentest zu unterziehen. Es ist wichtig, dass Parlamentarier, die wichtige Beschlüsse für das Land fassen, beweisen, dass sie nichts mit Drogen zu tun haben, zitierte die römische Tageszeitung La Repubblica Casini am Freitag. Der frühere Präsident des Abgeordnetenhauses appellierte an die Volksvertreter, sein Projekt zu unterstützen.
Casini reagierte mit seiner Initiative auf die TV-Satire-Sendung Le Iene, die im Oktober mehrere Politiker positiv auf Drogen getestet hatte. Für die populäre, bissige Show der privaten Station Italia Uno wurde 50 Parlamentariern Make-up aufgetragen unter dem Vorwand, sie sollten an einer TV-Diskussion teilnehmen. Das Make-up enthielt Chemikalien, die das Vorhandensein von Drogen im menschlichem Schweiß nachweisen können. Auf diese Weise wurde bei vier Politikern Kokain und bei zwölf Cannabis festgestellt.
Die Italiener haben das Recht zu wissen, ob die Parlamentarier, die sie gewählt haben, drogensüchtig sind. Wenn die Institutionen an Glaubwürdigkeit zurückgewinnen wollen, müssen sie für Transparenz sorgen, meinte Casini, Mitglied der oppositionellen Mitte-Rechts-Allianz um Ex-Premier Silvio Berlusconi. Die rechtspopulistische Oppositionspartei Lega Nord verlangte sogar die Suspendierung drogenabhängiger Parlamentarier.
Die Abgeordneten der regierenden Linken sehen die Lage anders. Mehrere Spitzenpolitiker unter ihnen fordern die Liberalisierung so genannter weicher Drogen und stemmen sich gegen die Anti-Drogen-Kontrollen im Parlament.
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