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Erdgas-Länder beraten über "Gas-OPEC"

In Doha beraten ab Montag die größten Gasexporteure der Welt über eine "engere Kooperation". Diese könnte auf ein Kartell wie beim Erdöl hinauslaufen.

Es wäre die Geburtsstunde einer “Gas-OPEC”. Experten sehen allerdings grundlegende Unterschiede zwischen den beiden Energieträgern. Europa und Amerika beobachten das Jahrestreffen der Gas exportierenden Länder mit Besorgnis.

Die Europäer sind sich ihrer Abhängigkeit von fernen Energielieferanten seit den Ölkrisen der 70er Jahre bewusst. Damals drehten die Staaten der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) den Hahn zu, um höhere Preise zu erzwingen. Nach dem Erdöl- Kartell droht nun der Schulterschluss der Erdgas-Lieferanten, die damit auch Europa das Fürchten lehren könnten:

Die in der 1960 gegründeten OPEC vertretenen Staaten machen seit Jahrzehnten vor, wie mit dem Rohstoff am besten verdient werden kann. Sie sprechen die Fördermengen und Absatzpreise ab, was ihre Kassen laut klingen lässt.

Bereits 2001 formierte sich das „Forum der Gas exportierenden Länder“ (GECF), dem neben Russland auch Staaten wie Algerien, Ägypten, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate und Venezuela angehören. Das Forum umfasst eine lose Gruppe von 16 Förderländern. Nach Branchenangaben verfügen sie gemeinsam über mehr als 70 Prozent der weltweiten Vorkommen und stehen für gut 40 Prozent der Förderung. Aus russischen Gasfeldern allein kommt etwa ein Fünftel der Weltförderung.

Weltweit größter Erdgasproduzent ist Russland, gefolgt von den USA und Kanada. Die größten Gasreserven finden sich noch in Russland, im Iran und in Katar. Österreich bezieht laut EconGas rund 60 Prozent des Erdgases aus Russland, 15 Prozent produziert die Alpenrepublik selbst.

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