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Wahlkampf der "Gsiberger" gestartet

Hohenems - Das Wahlbündnis "Die Gsiberger" ist am Freitagabend als erste Liste offiziell in den Wahlkampf für die Landtagswahl am 20. September gestartet.

Bei zum Teil sintflutartigem Regen machte auch EU-Parlamentarier Hans-Peter Martin seine Aufwartung und sparte dabei nicht mit Kritik an Rot und Grün. Spitzenkandidat Bernhard Amann hofft auf 7,5 Prozent Wählerstimmenanteil und drei Mandate.

Als unterhaltsames Sommernachtsfest geplant, wurde der Wahlkampfauftakt der “Gsiberger” beinahe vom anhaltend starken Regen weggewischt. Bei nasskaltem Wetter scharten sich rund 40 Unentwegte unter einigen Party-Zelten zusammen, um dennoch “ihre” Kandidaten zu feiern. Dazwischen gab es Live-Musik von verschiedenen Bands.

Der mit einem Zwischenstopp in Deutschland aus Brüssel angereiste Martin zollte dem Wahlbündnis Respekt für seine Anstrengungen – und sparte nicht mit Kritik an Sozialdemokraten und Grünen. “Die meisten hier wären Grün-Wähler. Warum aber wählen wir nicht Grün? Weil es die Grünen nicht mehr gibt”, so der gebürtige Bregenzer. SPÖ und Grüne ließen anderen keinen Platz und drängten mit ihrer Politik die Leute in die Arme des Mannes “mit den trügerisch blauen Augen”, spielte Martin auf FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache an.

Er hielte es für wichtig, dass Amann den Einzug in den Landtag schafft, weil Amann für etwas anderes stehe, kein “Funktionärsgesicht” sei. “Ihr müsst das Oligopol der Parteien brechen”, forderte Martin die Sympathisanten des Wahlbündnisses auf. Die Wahlplattform sei ein “wichtiger Beitrag für das Aufleben der Demokratie in Vorarlberg und Österreich”.

“Die Gsiberger” setzen sich aus der parteikritischen Liste “Vau-Heute”, der Migrantenliste NBZ, der KPÖ, Behindertenvertretern und der Liste “Die Buntkarierten” zusammen. Das Bündnis versteht sich als “Hilfsorganisation für Menschen, welche täglich Benachteiligungen erfahren”. Spitzenkandidat Amann ist Gründer von “Vau-Heute” und mit seiner Liste bereits zweimal bei Vorarlberger Landtagswahlen angetreten, beide Male aber klar an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. 2004 erreichte er 2,1 Prozent der Stimmen.

Das Wahlbündnis zeigte sich am Freitagabend jedoch optimistisch, im September den Einzug ins Landesparlament zu schaffen. Amann hoffte auf 7,5 Prozent Wählerstimmenanteil und drei Mandate (“das werden wir wohl schaffen”), um anschließend den etablierten Parteien lästig zu fallen. “Es muss in der Politik zu einem Umbruch kommen, die Altparteien haben ausgedient”, betonte der überzeugte Anarchist, Jugendarbeiter und Drogenberater sowie Kommunalpolitiker. Es sei wichtig, dass marginalisierte Gesellschaftsgruppen endlich mehr Gewicht bekämen.

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