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Verkehrserziehung in der „REGIO BODENSEE“

Jährlich findet in Vorarlberg eine Verkehrssicherheitswoche statt, bei der insgesamt über 40 unterschiedliche Verkehrserziehungsmodule angeboten werden. Neu ist die grenzüberschreitende Fachveranstaltung „Verkehrserziehung in der REGIO BODENSEE“, die am Freitag, 15. Oktober im Bregenzer Landhaus stattfindet.

Bei der Veranstaltung werden sich Verkehrssicherheitsexperten aus Vorarlberg, St. Gallen, Graubünden, Baden Württemberg, Bayern und Lichtenstein über die Verkehrserziehung in ihren Ländern austauschen. Da die Mobilität – auch bei Kindern und Jugendlichen – an Bedeutung gewinnt, soll Verkehrserziehung die jungen Verkehrsteilnehmer zu verantwortungsvollem Handeln als Fußgänger, Radfahrer und Mitfahrer heranführen. Verkehrserziehung legt auch den Grundstein für die künftige Verkehrsteilnahme als Erwachsener.  

Die unterschätzte Gefahr: Kinderunfälle

Durchschnittlich verunglücken in Österreich täglich neun Kinder unter 14 Jahren im Straßen­verkehr. Im Jahr 2009 wurden insgesamt 3.182 Kinder bei Verkehrsunfällen verletzt (-7 % gegenüber 2008). Insgesamt starben 15 Kinder in Österreich durch Verkehrsunfälle.

Kinder- und Schulwegunfälle in Vorarlberg

„Erfreulicherweise ist sowohl in Österreich als auch in Vorarlberg tendenziell die Zahl der Kinderunfälle und auch der getöteten Kinder im Verkehr rückläufig. In Vorarlberg wurden im Vorjahr insgesamt 187 Kinder bei Verkehrsunfällen verletzt, gegenüber 2008 ist dies ein Rückgang um elf Prozent“, erläutert Martin Pfanner, Leiter des KfV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) Vorarlberg die Unfallstatistik. Knapp neun Prozent aller im Verkehr Verletzten im Bundesland waren Kinder (unter 14 Jahren). Auf dem Weg von und zur Schule verunfallten 2009 insgesamt 35 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren in Vorarlberg. Damit machen in Vorarlberg die Schulwegunfälle 19 Prozent aller Kinderunfälle aus.

Die meisten Kinder verunglücken als Beifahrer
„Die Fahrt im Auto ist für Kinder die gefährlichste Art, am Verkehr teilzunehmen“. Kinder sind zunehmend „passiv mobil“, d.h. sie werden vielfach von Erwachsenen im Auto mitgenommen und am Zielort abgesetzt. Dies spiegelt sich in der Unfallbilanz der letzten fünf Jahre wieder: 42 Prozent der verunglückten Kinder in Österreich kamen als Pkw-Mitfahrer zu Schaden. Ein Viertel der Kinder verunfallte als Fußgänger und 21 Prozent als Radfahrer.

Auf dem Schulweg verunfallen die meisten Kinder als Fußgänger (53 %) und als Radfahrer (41 %).

Für Jugendliche ist Moped das gefährlichste Verkehrsmittel

Im Straßenverkehr besonders gefährdet sind Jugendliche: 19 Prozent der auf Österreichs Straßen Verletzte waren Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren. Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren verunfallen hauptsächlich mit dem Moped: In den letzten fünf Jahren waren 45 Prozent der in Österreich im Verkehr verletzten Mopedfahrer, 44 Prozent Pkw-Insassen.

Verkehrserziehung in Österreich

In Österreich ist die Verkehrserziehung hauptsächlich im schulischen Bereich verankert. Seit Jahrzehnten besteht in der Volksschule die verbindliche Übung Verkehrserziehung in jeder Altersstufe. Das „Standard­programm“ der Polizei wird in jeder Klasse der Grundschule in Österreich (auch mit praktischen Übungen im Verkehrsraum) durchgeführt, mit dem Ziel, dass die Kinder richtiges Verhalten als Fußgänger erlernen.

Freiwillige Radfahrprüfung

Fast alle Viertklässler in Österreich (mit Ausnahme Wien) machen im Rahmen der schulischen Verkehrs­erziehung die freiwillige Radfahrprüfung, die es den Kindern erlaubt, mit vollendetem zehnten Lebensjahr und nach Ablegung der Prüfung alleine mit dem Fahrrad im Straßenverkehr unterwegs zu sein. Beim Erlernen des richtigen Verhaltens als Radfahrer sind sowohl Eltern, als auch Lehrer und Polizei eingebunden.

Verkehrssicherheit in der Berufsschule

Da vor allem Jugendliche von Verkehrsunfällen betroffen sind, wurde 2002 von der Polizei ein neues Verkehrssicherheitsprogramm für Berufsschüler ins Leben gerufen. Dabei werden die Themen vor allem Geschwindigkeit, Alkohol und Selbstüberschätzung thematisiert.

Ad Risk

Unfälle sind die häufigste Todesursache junger Menschen. Hauptursache für die hohe Verletzungsrate Jugendlicher ist die erhöhte Bereitschaft, Gefahren einzugehen. Ziel des AdRisk-Projektes ist es, das Verletzungsrisiko und die Risikobereitschaft von Jugendlichen zu reduzieren.

Die Neuheit von AdRisk basiert darauf, das Risikoverhalten Jugendlicher als Risikofaktor zu betrachten, die Neugier der Jugendlichen zu wecken und ihnen zu vermitteln, dass sie akzeptiert werden. Demnach lautet die Botschaft an sie: “Es macht Spaß, ein Risiko einzugehen: Besser, man geht dabei auf Nummer sicher.”

Außerschulischer Verkehrserziehung

Für die Zielgruppe der Vier- bis zehnjährigen gibt es jede Woche im ORF Helmi-Sendungen. Dabei wird sicheres Verhalten im Verkehr und auch im Heim- und Freizeitbereich gezeigt. Helmi ist auch auf der Homepage www.helmi.at zu finden und bietet hier sowohl für Kinder, als auch für Eltern interessante Sicherheitsinhalte.

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