Experten vom Umweltamt ziehen täglich Trinkproben und haben ihm dies bestätigt. Das Wasser sei nicht durch Jauche belastet, sondern eher durch unsachgemäße Düngung im Schutzgebiet und sei dadurch mit Keimen belastet. Das Trinkwasser werde zur Zeit chloriert, so Amann.
Bericht in der NEUE
Die Schnifner müssen seit einer Woche das Wasser abkochen. Denn dieses ist mit Bakterien verseucht. Es besteht der Verdacht, dass ein Landwirt Jauche nahe der Quelle ausgebracht hat. Ingeborg Berchtel aus Schnifi s schüttelt ungläubig den Kopf. Ich kann es nicht glauben. Jetzt wohnen wir in einer herrlich naturbelassenen Gegend und können nicht einmal unser Wasser trinken.
Der Mutter zweier Kinder flatterte – wie allen Schnifnern – vor einer Woche ein Schreiben ins Haus. Darin teilte ihr die Gemeinde mit, dass das Trinkwasser mit Bakterien verunreinigt sei und man es abkochen müsse, bevor man es trinke.
Seither kocht Berchtel das Wasser ab. Demnächst will sie bei der Gemeinde nachfragen, wann sie und ihre Familie wieder unbedenklich Wasser aus dem Wasserhahn trinken können.
Laut Bürgermeister Andreas Amann ist das Schnifner Wasser bereits seit vergangenem Donnerstag wieder genießbar und in Ordnung. Wir haben sofort auf die erhöhte Keimbelastung reagiert und eine Chlordosieranlage installiert, so Amann. Die Chlorierung des Wassers sei eine zulässige und unbedenkliche Methode, um das Wasser genusstauglich zu machen. Die Chlorierung bleibt bestehen, bis man die Ursache für die Trinkwasser-Verunreinigung gefunden hat.
Ein Verdacht besteht bereits: Laut Wolfram Hanefeld von der Abteilung Wasserwirtschaft bei der Landesregierung deutet vieles darauf hin, dass im Schutzgebiet vor zwei bis drei Wochen Flüssigdünger ausgebracht wurde. Hanefeld zur NEUE: Ein Mitarbeiter von mir hat auf der Wiese Reste einer Düngung gefunden. Er hat eine Probe genommen. Derzeit wird das im Labor untersucht. Hanefeld erwartet das Ergebnis noch diese Woche.
Verunreinigungen sind selten
Die Ausbringung von Flüssigdünger in Quellschutzgebieten ist verboten. Sollte sich der Verdacht bestätigen, werden wir bei der Bezirkshauptmannschaft Anzeige erstatten, so der Beamte weiter.
Die Gefahr, dass wir Vorarlberger verseuchtes Wasser zu trinken bekommen, ist gering wie Markus Schupp vom Umweltinstitut betont. Dass man derart drastische Maßnahmen wie in Schnifis setzen muss, kommt in Vorarlberg höchstens einmal jährlich vor. Vor allem bei den großen, öffentlichen Wasserversorgern käme es äußerst selten zu Verunreinigungen. Denn die haben Personal, die drauf schauen.
Schupp weiter: Außerdem überprüfen wir vom Umweltinstitut die 350 Wasserversorgungen einmal jährlich. Immerhin 140 davon hätten schon eine Desinfektionsanlage. Und die machen krankmachenden Keimen den Garaus.
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