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Tierische Besucher

Schruns - Sieben ausgebildete Therapiehunde-Teams sind in Vorarlberg seit 2007 unterwegs. Sabine Jacobi mit ihren Therapiehunden  |

An jedem zweiten Dienstag erwartet Irmgard Fiel, Frieda Frei und Josef Dietrich ein besonderes Ereignis. Die Vierbeiner Sina, Mandy oder Gasparo kommen, natürlich in Begleitung von Eva Tschann, Sabine Jacobi und Heidi Purtscher zu Besuch ins Pflegeheim St. Josef in Schruns. Die drei Frauen gehören zum Verein „Therarpiehunde Tier und Mensch”. Ihr Ziel ist es mit ihren Hunden Menschen wieder ihrer Umwelt näher zu bringen. Die Therapiehunde kommen in Alten- und Seniorenheimen, aber auch in Schulen und bei Kindern mit kognitiven, psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen zum Einsatz. Die tierischen Freunde sorgen für Abwechslung im Heim-Alltag. „Ich freue mich immer sehr, wenn Mandy auf Besuch kommt”, sagt Josef Dietrich und lockt Mandy mit einem Leckerli. Der Senior hat einen Reifen in der Hand. Mit Begeisterung springt der Vierbeiner durch den Reifen.

Aufblühen

„Wo ist denn Gasparo?”, fragt Frieda Frei Heidi Purtscher, als Therapiehund Mandy vor ihr steht. Der Hund scheint der zierlichen Dame zu klein zu sein, denn: „Daheim hatten wir einen Rottweiler.” Aber über den tierischen Besuch freut sich Frieda Frei dennoch. Heute muss sie mit der quirligen Mandy vorlieb nehmen, denn Gasparo lässt sich gerade von Irmgard Fiel verwöhnen. „Ich streichle ihn gerne.” Auch sie hatte immer Hunde um sich. Jutta Unger, Hausleiterin des Pflegeheims, hatte am Anfang ihre Zweifel: „Wie werden sich die Hunde verhalten? Schnappen sie bei unkontrollierten Bewegungen zu? Solche Fragen sind mir durch den Kopf gegangen. Nach dem ersten Treffen waren die Zweifel jedoch wie weggeblasen.” Für sie gibt es immer wieder schöne Erlebnisse. „Die kann man nicht in Worte fassen. Man muss es einfach erleben, wie sich die Bewohner freuen. Aus ihrem Schneckenhaus herauskommen. Plötzlich lachen und scherzen sie und schauen, wo der Hund ist”, erzählt Unger. Die Hunde lösten sichtbare Glücksgefühle bei den Bewohnern aus. Für Sabine Jacobi, Ausbildungsleiterin bei dem Verein, ist es immer wieder schön zu sehen, wie sich die Leute ihrer Umgebung öffnen: „Oftmals treffen wir sehr verschlossene Menschen an. Sie haben abgeschottet und lassen niemanden mehr an sich heran. Nicht einmal das Pflegepersonal. Da ist es schön zu erleben, wie Tiere es schaffen, die Menschen zu begeistern.”

Wird Jacobi nach den Erfolgen gefragt, sagt sie: „Es sind oft nur sehr kleine Erfolge, die wir erzielen. Aber es ist wunderschön zu sehen, dass ältere Menschen, die vorher keine Gefühlsregung gezeigt haben, plötzlich lächeln. Der Hund wirkt hierbei wie ein Katalysator und die Menschen sind wieder fähig ihre Gefühle zu zeigen.”

Hundeausbildnerin Jacobi erzählt über die Therapiebesuche:

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