Entsprechende “VN”-Informationen erfuhren aus dem Umfeld des 75-jährigen Kommerzialrats Bestätigung.
Filetstück “Weiße Flotte”
Nach dem bereits über Jahre andauernden Verkauf von Teilen aus Walter Klaus einstigem Tourismusimperium wird es heute um das aktuell spannendste Filetstück gehen: Die “Weiße Flotte”, also die Vorarlberger Bodenseeschifffahrt, bei der Klaus seit dem 29. April 2006 mitmischt. In die Schlagzeilen kam er vor allem, als er nach der Privatisierung der ÖBB-Schifffahrt kurzzeitig den zuvor zuständigen Vizekanzler Hubert Gorbach eingestellt hatte, um sich kurz darauf wieder von ihm zu trennen. Über die genauen Gründe des Endes mit Schrecken schweigen Gorbach und Klaus offiziell bis heute.
Die Optionen
Was der zunehmend gesundheitlich angeschlagene Walter Klaus heute genau ankündigen wird, stellt aber selbst Insider vor Rätsel. Denn ein Verkauf des Schiffbetriebs die Schiffe selbst gehören zu 75 Prozent den Illwerken und damit dem Land an die generell kauffreudigen Stadtwerke Konstanz gilt politisch als unerwünscht. Und dass sich die Illwerke, in der Vergangenheit in und um Bregenz für manchen Pfründesicherungs-Kauf fernab des Kerngeschäfts gut, stärker auch im laufenden Betrieb der Schifffahrt engagieren, gilt unter Beobachtern als höchst unwahrscheinlich. Zudem kann Walter Klaus in der fraglichen Firma ohne Wissen und Sanktus der Illwerke nichts tun: Über die Illwerke-Beteiligungsgesellschaft mbH (73,9 %) und die Aktiengesellschaft der Vorarlberger Illwerke (1 %) hält das Land die erdrückende Mehrheit. Und hätte auch ein Vorkaufsrecht der 25,1-Prozent-Anteile von Walter Klaus.
Stiftung im Hintergrund
Ein Rückzug aus dem operativen Geschäft mit dem heutigen Tag wäre aber auch anders zu bewerkstelligen: Nämlich mit der Übertragung von solchen Unternehmen, an denen er bislang als Privatmann beteiligt war, an seine Privatstiftung. Im Vorstand der “Komm.-Rat Walter Klaus Privatstiftung” ist unter anderem der langjährige Wegbegleiter und Holding-Geschäftsführer Werner Netzer sowie Walter Klaus Partnerin Eva Lang. Inwieweit die von Walter Klaus selbst entworfene und zuletzt erfolglose Sonnenkönigin von der Neustrukturierung betroffen ist, bleibt abzuwarten. Für den Betrieb des Bodensee-Luxusliners wurde mit Firmensitz in St. Gallen eine eigene Sonnenkönigin AG gegründet. Bei dieser Gesellschaft ist Walter Klaus mit 51 Prozent beteiligt, den Rest hält der Thurgauer Immo-Makler Hermann Hess.
“Auszeit verdient”
Die Freunde von Walter Klaus sind sich einig: der seit Jahrzehnten an Parkinson leidende Unternehmer aus Leidenschaft hätte sich eine wirtschaftlich sorgenfreie Zeit, abseits von Auslastungszahlen seines Prestigeschiffs Sonnenkönigin, mehr als verdient. Schon 2007 sagte Klaus den VN anlässlich des Silvretta Nova-Bergbahn-Verkaufs: “Seit 27 Jahren leide ich an der Parkinson-Krankheit. Da ich merke, dass meine Kräfte nachlassen, wollte ich es nicht so weit kommen lassen, dass ich in der eigenen Firma der Trottel bin. Bis heute engagiert er sich ruhelos für seine Unternehmen und schießt, wie beim Bau der “Sonnenkönigin” oder zuletzt dem “Delunamagma”-Debakel, Millionen nach. Klaus ist einer der schillernsten Tourismusunternehmer Vorarlbergs. Er hat vor allem in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts die Entwicklung des Montafons als Ski-Tal und Vorarlbergs als Tourismusdestination markant vorangetrieben.
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